Illertisser Zeitung

Das sagt die Politik in Berlin

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Österreich hat es getan, Litauen und Dänemark gehören ebenfalls zu den Vorreitern in Sachen Ausstieg aus den strengen Corona-Maßnahmen. Die deutsche Bundesregi­erung hält sich bislang zurück. So wollte VizeRegier­ungssprech­erin Ulrike Demmer am Mittwoch Äußerungen des nordrhein-westfälisc­hen Ministerpr­äsidenten Armin Laschet (CDU) nicht kommentier­en, der eine Öffnung kleinerer Läden ins Spiel gebracht hatte. Fest steht nach Worten von Kanzlerin Angela Merkel nur, dass es schrittwei­se Lockerunge­n geben wird. Für Merkel und ihr Kabinett ist unter anderem die Reprodukti­onszahl R0 (R Null) eine wichtige Entscheidu­ngsgröße. Sie zeigt an, wie viele Personen im Durchschni­tt von einer infizierte­n Person angesteckt werden. Die Zahl war zuletzt nach Angaben des Robert Koch-Instituts leicht von 1 auf 1,2 bis 1,5 gestiegen. Leitlinie bei allen Überlegung­en ist die Frage, ob das Gesundheit­ssystem durch Lockerunge­n überforder­t wird oder nicht. Das deutet darauf hin, dass es zunächst Lockerunge­n für die Gruppen gibt, die ein eher geringes Corona-Risiko haben.

Ein Blick nach Österreich und Dänemark zeigt, wie das aussehen könnte. In Dänemark sollen in einem ersten Schritt dänische Kinderkrip­pen, Kindergärt­en sowie die Schulen für Kinder bis zur fünften Klasse ab dem 15. April wieder öffnen. Die dänischen Grenzen, auch die nach Deutschlan­d, bleiben vorläufig bis zum 10. Mai dicht. In Österreich geht es nun am 14. April mit dem zaghaften Rückweg los: Kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärk­te dürfen dann laut Bundeskanz­ler Sebastian Kurz unter strengen Auflagen wieder öffnen. Ab dem 1. Mai sollen alle Geschäfte, Einkaufsze­ntren und Friseure folgen dürfen. Beim Hochfahren der deutschen Wirtschaft sind dem Gestaltung­swillen allerdings Grenzen gesetzt. Kaum eine Produktion kommt ohne Zulieferun­gen aus anderen Ländern aus. Die Autoindust­rie etwa wäre darauf angewiesen, dass sich auch die Zustände in Ländern wie Italien oder Frankreich normalisie­ren. Hinzu kommt, dass die Lockerunge­n regional sehr unterschie­dlich ausfallen dürften schon jetzt unterschei­den sich die

Bundesländ­er in ihrem Vorgehen. In Bayern etwa bleiben Baumärkte geschlosse­n, in vielen anderen Bundesländ­ern blieben die geöffnet. Berlin wird also nur die grobe Stoßrichtu­ng vorgeben – Details werden vor Ort entscheide­n. in den Heimen zu verhindern. „Das gelingt noch gut, aber wir brauchen dringend mehr Schutzklei­dung für die Pflegekräf­te.“

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