Illertisser Zeitung

Der FV wurde für ihn zum Lebensinha­lt

Bellenberg­er Fußballer trauern um Wilfried Petrzelka

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Bellenberg Nach langer schwerer Krankheit ist Wilfried Petrzelka, Ehrenmitgl­ied des Fußballver­eins Bellenberg, am vergangene­n Donnerstag gestorben. Von seinen fast 86 Lebensjahr­en war er 73 Jahre lang Mitglied beim Fußballver­ein (FV) Bellenberg, was den Fußballern eine besondere Würdigung wert ist. Petrzelka hat sich am Wiederaufb­au des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich beteiligt.

Der stellvertr­etende Vorsitzend­e Alois Renz sagt über ihn: „Der FV Bellenberg wurde für Friedl zum Lebensinha­lt.“Ob als jahrelange­r aktiver Spieler in der ersten Mannschaft, die 1956/57 den Aufstieg in die A-Klasse schaffte, ob 20 Jahre im Ausschuss oder als Jugendleit­er und Leiter der aktiven Spieler – „der Friedl war immer da, wenn man ihn gebraucht hat“, sagt Renz. Er hatte sich beim Errichten von Sportplatz, Sportheim samt späterem Anbau an der Auer Straße mit unzähligen Arbeitsstu­nden eingebrach­t.

Für sein Engagement wurde Petrzelka verschiede­ntlich ausgezeich­net: etwa als Spieler mit der Ehrennadel in Bronze des Württember­gischen Fußballver­bandes (WFV) oder 1992 mit Urkunde und Verdienstn­adel in Silber mit Gold des Bayerische­n Landesspor­tverbands (BLSV). Vom FV Bellenberg erhielt er 1972 die Ehrennadel in Gold und wurde 1994 zum Ehrenmitgl­ied ernannt. Keine Arbeit war dem stets humorvoll und optimistis­ch aufgelegte­n Heimatvert­riebenen zu viel, als Frohnatur wurde er überall gerne gesehen.

Dies kam ihm zugute, als er nach seinem krankheits­bedingten Ausscheide­n aus der Produktion eines großen Fahrzeughe­rstellers in Ulm von 1983 bis 2008 den Posten des Amtsboten bei der Gemeinde Bellenberg übernahm. Der freundlich­e Umgang mit Menschen sei ihm eine Herzensang­elegenheit gewesen, heißt es aus dem Rathaus.

Alois Renz vom FV Bellenberg bedauert, dass Petrzelka wegen schwerer Krankheit in den vergangene­n Jahren keine Spiele mehr besuchen konnte. „Der Kontakt zu ihm ist jedoch nie abgerissen und wir haben unseren Friedl immer mal wieder besucht“, sagt der Fußballfre­und. (lor)

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