40 Tage keinen Zucker
Auch ich wollte bis Ostern auf etwas essenzielles in meinem täglichen Leben verzichten. Doch statt wie die vergangenen Jahre nur auf Süßigkeiten, habe ich dieses Jahr komplett auf industriell hergestellten Zucker verzichtet. Dabei sind auch Süßungsmittel verboten. Bei Fruchtzucker und Zuckerersatzstoffen wie Honig oder Xylit habe ich eine Ausnahme gemacht.
Meine Fastenzeit hat drei Tage vor dem eigentlichen Beginn beim wöchentlichen Einkauf begonnen. Denn bevor ich etwas in meinen Einkaufswagen legte, musste ich zuerst die komplette Zutatenliste durchgehen. Das nahm sehr viel Zeit in Anspruch, denn Zucker versteckt sich auch hinter Synonymen wie „Glukose“oder „Saccharose“. Wichtig ist hierbei, nicht die Nährstofftabelle zu betrachten. Denn während der Körper auf industriellen Zucker nicht angewiesen ist, ist der in Kohlenhydraten enthaltene Zucker für den menschlichen Organismus lebensnotwendig.
Bei meinem Einkauf musste ich auf vieles verzichten, denn Zucker steckt nicht nur in Süßigkeiten und Getränken, sondern auch in
Wurst, Toastbrot und meinen Lieblingsravioli. In den nächsten Wochen plante ich also immer mehr Zeit zum Einkaufen ein, um die Zutatenlisten durchzulesen und wenn nötig, Alternativen ohne Zucker zu finden.
Neben dem Einkauf ist das Durchhalten das Schwerste. Denn der Körper hat sich über die Jahre an die Zuckerzufuhr gewöhnt. Nicht umsonst ist Zucker auch als moderne Droge bekannt. Und das habe ich gemerkt. Nach etwa vier Tagen traten bei mir echte Entzugserscheinungen auf. Ich hatte Kopfweh und fühlte mich richtig schlapp und müde. Außerdem hatte ich ein ständiges Verlangen nach etwas Süßem. Bei meinem Einkauf kaufte ich deswegen viel Obst, mit dem darin enthaltenen natürlichen Fruchtzucker ließ sich den negativen Erscheinungen ganz gut entgegenwirken. Eigentlich wollte ich den Zuckerverzicht nur für eine Woche ausprobieren, doch ich habe das letztendlich die ganze Fastenzeit durchgezogen. Mein Resümee: Es war zwar eine große Umstellung und mehr Aufwand beim Einkauf, doch es lohnt sich. Nach dem anfänglichen Unwohlsein fühle ich mich aktuell viel fitter und habe mehr Energie. Auch meine Haut sieht viel besser aus.
Ich kann jedem empfehlen, das Zuckerfasten auszuprobieren. Mittlerweile gibt es einige Ratgeberbücher zu diesem Thema. Buchhandlungen in der Region bieten teilweise während der CoronaKrise einen Lieferservice an – so kann man sich die Zeit mit interessanten Infos über den Zucker vertreiben.