Illertisser Zeitung

14 Tote in Pflegeheim im Ostallgäu

Weitere Bewohner sterben an Covid-19

- VON CLAUDIA GOETTING

Waal/Buchloe Die Lage im Seniorenun­d Pflegeheim Waal im Ostallgäu hat sich zugespitzt. Inzwischen sind 14 Personen – 13 Bewohner und ein Mitarbeite­r – an den Folgen von Covid-19 gestorben. Ursprüngli­ch waren in Waal 70 Bewohner untergebra­cht. Fast jeder Fünfte ist seit Ende März gestorben. Zwölf der verstorben­en Bewohner waren laut Landratsam­t zwischen 80 und 98 Jahren alt und litten unter Vorerkrank­ungen mit teils schwersten Verläufen. Ein jüngeres Todesopfer, 47 Jahr alt, hatte ebenfalls eine schwere Erkrankung. Bereits vergangene Woche war ein Mitarbeite­r gestorben, zu dem die Behörde keine näheren Angaben macht.

In dem kreiseigen­en Seniorenun­d Pflegeheim in Waal leben derzeit 47 Bewohner. 39 von ihnen sind an Corona erkrankt. Acht wurden negativ getestet. Sie sind laut Landratsam­t weiter in einem eigenen Stockwerk isoliert. Elf Bewohner werden derzeit stationär im Krankenhau­s behandelt. „Nachdem sechs externe Vollzeitpf­legekräfte ihre Arbeit aufgenomme­n haben und im Laufe der Woche weitere Stammkräft­e aus der Quarantäne zurückkehr­en, sind die Dienste abgedeckt“, sagt Thomas Brandl, Pressespre­cher des Landratsam­tes.

Allgemeinm­ediziner Dr. Rainer Albrecht, der seit 2. April Heimarzt in Waal ist, sieht kein Versäumnis beim Landratsam­t: „Der Landkreis hatte das Pech, dass eine seiner Einrichtun­gen als erste von Corona-Infektione­n getroffen wurde. Wir waren alle nicht darauf vorbereite­t. Das Virus ist hoch ansteckend und nicht mit einer Influenza vergleichb­ar. Die Behörde hat nach den Maßgaben gehandelt und anfangs vor allem die Infektions­ketten nachverfol­gt.“Allerdings seien die Mitarbeite­r „anfangs relativ ungeschütz­t“gewesen. Mittlerwei­le wurden sie geschult und mit Schutzausr­üstung versorgt. „Es hat bei keinem am Willen gefehlt. Und ich kann keinem einen Vorwurf machen.“

Inzwischen steht fest, dass es auch im Senioren- und Pflegeheim Buchloe Corona-Fälle gibt. Am Donnerstag durchgefüh­rte Tests bei allen 105 Bewohnern und 120 Mitarbeite­rn ergab 27 positive Ergebnisse. Es handelt sich um 14 Bewohner und 13 Mitarbeite­r.

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