Illertisser Zeitung

Dritte Liga ist gespalten

Geisterspi­ele oder Saisonabbr­uch

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Leipzig Kontrastpr­ogramm zu den Bundeslige­n: Während die Klubs der 1. und 2. Liga die Saison schon aus finanziell­en Gründen zu Ende bringen wollen, brodelt es in der 3. FußballLig­a. 13 Klubs wollen mit Spielen ohne Zuschauern fortfahren, der Rest die Saison abbrechen. Was für und gegen Geisterspi­ele spricht.

PRO

Verlust geringer: Ligaweit gesehen, ist es finanziell sinnvoller, die Saison ohne Zuschauer zu Ende zu spielen. Im Schnitt würde der Verlust pro Klub dann geschätzt 600000 Euro betragen. Bei einem Abbruch wären es dagegen etwa 1,5 Millionen Euro pro Verein.

Mediale Präsenz: Zusätzlich zu den TV-Übertragun­gen bei MagentaSpo­rt und den dritten Programmen der ARD würde die Präsenz der Klubs in den anderen Medien wieder steigen. Das stellt Sponsoren zufrieden und sichert Einnahmen, der Verein bleibt im Gespräch.

Sportlich fair: Rein formal ist die Fortsetzun­g die einzige Möglichkei­t, sportliche Entscheidu­ngen fair zu regeln. Zwei Aufsteiger stünden nach 38 Spieltagen fest, ein dritter Klub spielt die Relegation, vier Vereine steigen ab. Bei einem Abbruch würde der nächste Streit drohen.

KONTRA

Drohende Insolvenze­n: Spiele ohne Zuschauer würden einige Vereine in die Pleite treiben. Zuschauere­innahmen machen in der 3. Liga meistens über 20 Prozent des Etats aus.

Stimmung und Fan-Wille: Schon das Geisterspi­el zwischen Mönchengla­dbach und Köln hat offenbart, wie fade so ein Kick ohne Fans ist. Bei einer nicht-repräsenta­tiven Internet-Umfrage des Portals liga3-online.de sprachen sich zudem nur elf Prozent für Geisterspi­ele aus.

Wettbewerb­sverzerrun­g: Der Spielplan wäre in den bisherigen Gedankensp­ielen (Fortsetzun­g vom 16. Mai bis 30. Juni) extrem eng getaktet. Nach so einer langen Pause wäre eine Wiederaufn­ahme eine große Herausford­erung. (dpa)

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