Wallenstein muss sich Virus beugen
Memminger Historienspiele auf 2021 verschoben
Memmingen Die im Juli geplanten Wallenstein-Festspiele in Memmingen werden auf das Jahr 2021 verschoben (25. Juli bis 1. August). „Dieser Schritt fällt uns extrem schwer – aber alles andere wäre für Mitwirkende und Zuschauer in der aktuellen Lage unverantwortlich“, sagt Michael Ruppert, Vorsitzender des veranstaltenden Fischertagvereins. Bei dem alle vier Jahre stattfindenden Spektakel, das Memmingen in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges versetzen soll, wurden 2016 etwa 200000 Besucher gezählt.
Heuer sollten die Historienspiele um den legendären Feldherrn Albrecht von Wallenstein, der sich 1630 mit seiner Armee in den Mauern der Freien Reichsstadt einquartiert hatte, vom 19. bis 26. Juli 2020 stattfinden. Über 4500 Mitwirkende wollten dann in der Altstadt Gefechtsszenen, Lagerleben und historisches Handwerk nachstellen.
Die 4000 im Vorverkauf abgesetzten Tickets können ab 5. Mai zurückgegeben werden, der Kaufpreis werde erstattet, so Ruppert. „Es ist aber nicht verboten, die Karten aus Solidarität bis 2021 zu behalten“, sagt Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Der finanzielle Schaden, der durch die Verschiebung entsteht, sei bislang nicht exakt zu beziffern, sagt Ruppert. Er werde den Verein zwar schmerzen, sei aber mit dem nötigen Zusammenhalt zu stemmen, wenn die Spiele 2021 in vollem Umfang stattfinden. Die Stadt hat angekündigt, den Verein nicht im Regen stehen zu lassen: „Wir werden uns hier einbringen und gemeinsam eine Lösung finden“, verspricht Schilder.
Aufgrund der unklaren Lage durch das Corona-Virus werden auch der Fischertag (17./18. Juli) und das Kinderfest (16. Juli) komplett ausfallen, teilen Verein und Stadt mit. (raf)