Illertisser Zeitung

Neue Lösungen für alte Leitungen

Infrastruk­tur Im Quartier „Kirchplatz“sowie in der Straße Am Bahndamm in Bellenberg stehen Arbeiten an den Versorgung­snetzen an. Es sind aber noch Absprachen mit Anliegern nötig

- VON REGINA LANGHANS

Bellenberg So manches Bauvorhabe­n, das ausgehend von Maßstäben der Nachkriegs­zeit gefertigt wurde, holt inzwischen die Gemeinde Bellenberg ein. Wie berichtet, steht unter anderem die Sanierung der Kanäle und Wasserleit­ungen im Quartier „Kirchplatz“bevor. Die Voruntersu­chungen haben gezeigt, dass beim Bau aus Kostengrün­den flächendec­kend auf Kontrollsc­hächte verzichtet wurde. Doch ohne diese sei es schwierig bis unmöglich, Sanierungs­arbeiten an Grundstück­sanschlüss­en vorzunehme­n, hieß es jüngst in der Sitzung des Gemeindera­tes. Um dahingehen­d nachrüsten zu können, ergänzten die Räte einstimmig die Entwässeru­ngssatzung um diesen Passus, nötigenfal­ls die nachträgli­che Herstellun­g eines Kontrollsc­hachtes verlangen zu können.

Der amtierende Zweite Bürgermeis­ter Wolfgang Schrapp (Freie Wähler) betonte, die Schächte seien heute Stand der Technik und die Kommunen seien verpflicht­et, für das Vorhandens­ein zu sorgen. Der Kontrollsc­hacht gehöre zur Grundstück­sentwässer­ungsanlage und liege somit im Verantwort­ungsbereic­h des Eigentümer­s. Die Gemeinde könne daher nicht darauf bestehen, die Schächte zu bauen und Kosten hinterher einzuforde­rn. Vielmehr seien Vereinbaru­ngen und Absprachen mit den Anwohnern vonnöten, sagte der Bürgermeis­ter.

Angesichts der Problemati­k durch enge Grundstück­sverhältni­sse und anfallende Kosten kritisiert­e Dietmar Jäckle (CSU) das zügige Vorgehen der Beratungen und riet zu überlegten Entscheidu­ngen, die dann im neuen Ratsgremiu­m zu treffen wären. Abdo de Basso (CSU) betonte jedoch, dass für die Siedlung kein Bestandssc­hutz gelte und Schrapp wies auf die kommunale Pflichtauf­gabe hin, für ein funktionie­rendes Abwassersy­stem zu sorgen. Bei der Sanierung des Viertels müssten private und gemeindlic­he Maßnahmen ineinander­greifen, ergänzte der Bürgermeis­ter. Kurt Bucher (Freie Wähler) verwies auf die gültige Rechtslage und die geplante Anliegerve­rsammlung, in der nach Lösungen und Kompromiss­en gesucht werden müsse.

Sodann will der Gemeindera­t eine Art weitere Bausünde beheben: Anlässlich eines Vorhabens in der Straße Am Bahndamm soll die bislang durch Privatarea­l führende Wasserleit­ung auf öffentlich­em Grund innerhalb von Bachstraße und Am Bahndamm verlegt werden. Der Auftrag dafür wurde einstimmig vergeben. Die bisherige Trasse hat sich zuletzt als sehr anfällig für Rohrbrüche erwiesen. Durch unerwartet­e Umplanunge­n und verblieben­es Geld im Haushalt stehen für den Wasserleit­ungsbau rund 400 000 Euro zur Verfügung.

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Archivfoto: Emil Neuhäusler Wer sich als Pate am Projekt von Franz Bissinger (links unten) beteiligt, kann wie seine Familie hier auf dem Bild bald neben der Blumenwies­e picknicken. Das Foto entstand 2019 auf einem Feld bei Ellzee.
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Symbolfoto: W. Widemann In Bellenberg müssen Kanäle und Wasserleit­ungen im Quartier „Kirchplatz“saniert werden.

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