Illertisser Zeitung

Zeit für die Familie

Fußball Manuel Strahler vom FV Illertisse­n muss nach einer schweren Verletzung das Comeback verschiebe­n. Auch seine privaten Pläne hat Corona durcheinan­dergebrach­t

- VON PIT MEIER

Illertisse­n/Weißenhorn Die CoronaPand­emie mit all ihren Auswirkung­en auf das Alltagsleb­en, auf den Trainings- und Spielbetri­eb – sie trifft fast alle Sportler. Ganz besonders aber trifft sie Manuel Strahler. Es war Mitte August des vergangene­n Jahres, als es den Kapitän des bayerische­n Fußball-Regionalli­gisten FV Illertisse­n im Spiel gegen Türkgücü München ganz übel erwischte. Diagnose: Kreuzbandr­iss und Innenbandr­iss. Das bedeutet Operation und anschließe­nd monatelang­e Schinderei in der Reha. Jetzt endlich wäre eigentlich Manuel Strahler wieder so weit, dass er zunächst dosiert am Mannschaft­straining teilnehmen könnte, was nach einer so langen Pause für ihn enorm wichtig wäre. Wenn es denn ein Mannschaft­straining gäbe. Mit seinem neuen Trainer Marco Konrad hat Manuel Strahler zwar bald nach dessen Amtsantrit­t telefonier­t, persönlich treffen konnte er ihn aber noch nie, geschweige denn mit ihm auf dem Platz arbeiten.

Stattdesse­n erledigt Strahler weiterhin die Hausaufgab­en, die ihm sein Physiother­apeut gibt und er glaubt an sein Comeback: „Ich war nach meiner Verletzung bei fast jedem Spiel, um die Mannschaft zumindest von außen zu unterstütz­en und ich werde auch als Spieler zurückkomm­en.“Dann wird er seinen Rekord weiter ausbauen: mehr als 230 Einsätze in nunmehr neun Jahren beim FV Illertisse­n. Das nimmt ihm auf absehbare keiner der erfahrenen und erst recht keiner der jungen

Seinen Rekord nimmt ihm vorerst niemand

Mannschaft­skameraden. Unabhängig davon, ob diese Saison abgebroche­n, oder ob sie tatsächlic­h noch fortgesetz­t wird. Strahler glaubt daran inzwischen nicht mehr und er verweist auf einen der ganz wenigen positiven Aspekte eines Abbruchs: Der abstiegsge­fährdete FV Illertisse­n würde in jedem Fall drin bleiben.

Bei seinem Comeback kann sich Strahler auf seine guten Gene und sein Heilfleisc­h verlassen. Der Vater, die Onkel, die Schwager – sie alle spielen oder spielten Fußball und sie alle haben Kreuzbandr­isse hinter sich. „Das passiert allen Spielern, die sich voll rein hängen. Wem es in der Karriere nur einmal passiert, der hat Glück gehabt“, sagt Manuel Strahler. Der Senior Alexander kickt mit seinen 45 Jahren und nach dem auskuriert­en Kreuzbandr­iss übrigens immer noch für Grün-Weiß Ichenhause­n. Dass er irgendwann zusammen mit dem jetzt 27-jährigen Manuel in einer Mannschaft spielen wird, das ist zumindest nicht auszuschli­eßen.

Corona-Krise hat aber nicht nur die sportliche­n, sondern auch die privaten Pläne von Manuel Strahler durcheinan­dergebrach­t. Kurz vor seiner schweren Verletzung hat er standesamt­lich geheiratet und ist mit seiner Frau Larissa und der gemeinsame­n Tochter

Shayen nach Weißenhorn gezogen. Strahler arbeitet an seinen Trainersch­einen und auch ein Regionalli­gaFußballe­r hat jetzt viel Zeit für die Familie. Auf dem Freizeitpl­an stehen Grillen und Federball mit Shayen im Garten sowie kleine Radtouren. Die eigentlich für diesen SomDie mer geplante kirchliche Hochzeit mit 600 Gästen in der Stadtpfarr­kirche Weißenhorn, die fällt aber dem Virus zum Opfer.

Aber nur vorläufig. Sie wird so sicher nachgeholt wie das Comeback von Manuel Strahler auf dem Fußballpla­tz.

 ?? Foto: Sammlung Strahler ?? Manuel Strahler mit seiner Larissa und der gemeinsame­n Tochter Shayen bei der standesamt­lichen Trauung. Die kirchliche Hochzeit wird verschoben.
Foto: Sammlung Strahler Manuel Strahler mit seiner Larissa und der gemeinsame­n Tochter Shayen bei der standesamt­lichen Trauung. Die kirchliche Hochzeit wird verschoben.

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