Grütters will Kulturhilfe nachjustieren
Not und Verzweiflung sind groß
Nach Kritik an ersten Hilfspaketen in der Corona-Krise will Kulturstaatsministerin Monika Grütters weiter an der Unterstützung für die Kulturszene feilen. „Dazu gehört natürlich auch, dass wir als Bundesregierung die bestehenden Hilfsmaßnahmen beständig überprüfen und gegebenenfalls auch nachjustieren“, sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Monika Grütters verwies zugleich auf bestehende Programme. „Die Bundesregierung hat milliardenschwere Hilfspakete geschnürt, die auch und ganz gezielt notleidenden Kreativen gelten.“Not und Verzweiflung von Künstlern und Kreativen in der aktuellen Krise seien groß. Zudem gebe es Vorbehalte, die Angebote des Sozialschutz-Pakets zu nutzen. „Umso mehr appelliere ich vor allem an die solo-selbstständigen Künstler und Kreativen, jetzt die niedrigschwellige Unterstützung auch in Anspruch zu nehmen.“Grütters verwies etwa auf die Übernahme der Wohn- und Heizkosten.
Die unterschiedlichen Hilfsprogramme in den Ländern hat der Deutsche Kulturrat als ungerecht kritisiert. „Für diesen Förderflickenteppich gibt es keinen nachvollziehbaren Grund“, hieß es dort. Gefordert wird deswegen weiterhin ein nationaler Fond zur Förderung der Kulturinfrastruktur. Auch Verbände von Schauspielern und bildenden Künstlern sehen weiteren Regelungsbedarf. Im Musikbereich sehen sich 89 Prozent der betroffenen Menschen in einer Umfrage auch weiter auf Hilfsprogramme angewiesen.
Die anstehende Öffnung von Buchläden, Bibliotheken und Archiven wertet Monika Grütters als „ersten Lichtblick“. Als nächsten Schritt der „Exit-Strategie für den Kulturbereich“strebe sie die Öffnung der Museen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln an. „Durch Online-Tickets und Zeitfenster werden sich sicher auch hier gute Lösungen finden lassen“, sagte Grütters. Auch aus Sicht des Deutschen Museumsbundes könnten Museen da beispielhaft vorangehen. „Die Museen können bei dieser schrittweisen Wiederöffnung der Kultureinrichtungen eine Vorreiterrolle einnehmen.“(dpa)