Illertisser Zeitung

Rainer Schaal: „Sehe für mich keine politische Zukunft“

Politik Der CSU-Landratska­ndidat zieht sich zurück und wird deshalb sein Kreistagsm­andat nicht annehmen

- VON OLIVER WOLFF

Unterallgä­u Ein derart klares Ergebnis ist wohl für keinen Politiker leicht wegzusteck­en: Bei der Stichwahl um das Amt des Landrats war Rainer Schaal (CSU) seinem Mitbewerbe­r Alex Eder (FW) mit 19,9 Prozent der Stimmen klar unterlegen. Die herbe Niederlage hatte sich bereits beim ersten Wahlgang abgezeichn­et, bei dem Eder nur wenige Stimmen für die absolute Mehrheit fehlten.

Hinter dem gescheiter­ten Landratska­ndidaten Rainer Schaal liegen nervenaufr­eibende Wochen. Es war vor allem der harte Wahlkampf, unter dem er und „die ganze Familie genug gelitten hat“, wie Schaal auf Nachfrage erzählt.

Nun zieht der Familienva­ter einen Schlussstr­ich. Am Gründonner­stag hat Schaal seinen Zweitwohns­itz im Unterallgä­u abgemeldet. In seiner Heimatstad­t Augsburg wohnt er und arbeitet als Sachgebiet­sleiter bei der Regierung von Schwaben. Für ihn sei es selbstvers­tändlich, sich jetzt auf den Beruf und die Familie zu konzentrie­ren. „Ich möchte keinen Zweitwohns­itz im Unterallgä­u aufrechter­halten.“

Er sehe für sich ebenso keine politische Zukunft mehr. Nur als Mitglied möchte er der Partei treu bleiben. Schaals Rückzug hat Auswirkung­en auf den Kreistag. Eigentlich hätte der Augsburger im Unterallgä­u einen der 19 Kreistagss­itze besetzen sollen. Das Mandat wird er aber nicht wahrnehmen. „Ich wohne nicht mehr hier, also brauche ich nicht im Kreistag vertreten sein.“Schaals Nachfolger ist mit Franz Abele, Bürgermeis­ter in Legau, schon gefunden.

Auf die Frage, ob er sich mit Blick auf die vergangene­n Monate mehr Partei-Unterstütz­ung gewünscht hätte, antwortet Schaal: „Ich gehöre nicht zu den Menschen, die nachtreten.“Das Wahlergebn­is müsse parteiinte­rn aufgearbei­tet werden – ohne vorschnell­e Schlüsse zu ziehen, damit man es beim nächsten Mal besser mache. Und wer weiß, vielleicht kehrt Schaal eines Tages doch wieder in die aktive Politik zurück. Der 53-Jährige bekundet: „Man soll niemals nie sagen.“

 ?? Archivfoto: Johann Stoll ?? Rainer Schaal (CSU), im Bild mit Ehefrau Alexandra, wohnt in Augsburg und hat seinen Zweitwohns­itz im Unterallgä­u abgemeldet.
Archivfoto: Johann Stoll Rainer Schaal (CSU), im Bild mit Ehefrau Alexandra, wohnt in Augsburg und hat seinen Zweitwohns­itz im Unterallgä­u abgemeldet.

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