Illertisser Zeitung

Meghan gegen die „Mail“

Royals verklagen Verlagshau­s

- VON KATRIN PRIBYL

London Prinz Harry und seiner Frau Meghan wird nicht selten vorgeworfe­n, ein schlechtes Gespür für Timing, also für den richtigen Zeitpunkt, zu besitzen. Erst Anfang der Woche gaben sie dem Vorwurf neue Nahrung, als sie per Anwaltsbri­ef verbreiten ließen, sie würden von nun an „null Dialog“mehr mit den vier größten Boulevardm­edien Großbritan­niens – The Sun, Daily Mirror, Daily Express und Daily Mail – pflegen. Ausgerechn­et jetzt, da tausende Menschen wegen Covid-19 ihr Leben verlören und die Welt gegen die Pandemie kämpfe, würden der Herzog und die Herzogin von Sussex „einen Krieg mit den Medien“starten, wetterte der so berühmte wie umstritten­e Moderator Piers Morgan. Dabei dürfte in diesem Fall das royale Timing keineswegs zufällig gewählt worden sein.

Denn an diesem Freitag beginnt vor dem High Court in London ein Gerichtsve­rfahren, das das Paar gegen das Verlagshau­s Associated Newspapers angestreng­t hat, zu dem die Daily Mail gehört. Piers Morgan schreibt Kolumnen für sie. Harry und Meghan, die Ende März den Dienst für die Krone quittierte­n, verklagen die Sonntagsau­sgabe Mail on Sunday, weil diese Auszüge eines Briefs von Meghan an ihren Vater Thomas Markle abdruckte. Der hatte ihn der Zeitung zur Verfügung gestellt, weil er sich gegen seiner Ansicht nach falsche Berichte verteidige­n wollte. Meghan besteht darauf, dass es sich bei der Veröffentl­ichung um eine Verletzung des Urheberrec­hts sowie Nutzung privater Daten handelt. Es seien absichtlic­h Stellen herausgeno­mmen worden, um sie „negativ“darzustell­en. In dieser Woche wurden Akten öffentlich, die zeigen, dass das Paar im Vorfeld seiner Hochzeit im Mai 2018 vergeblich versuchte, den von Paparazzi belagerten Thomas Markle von Interviews abzuhalten.

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