Linke will Ärzte und Pfleger entlasten
Partei kritisiert hohe Arbeitsbelastungen
Berlin Die Linke fordert Arbeitszeitverkürzungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen, um die hohen Belastungen in der Coronavirus-Krise auszugleichen. Die Folgen der Pandemie dürften nicht als Dauerzustand auf dem Rücken des Pflegepersonals und der Ärzteschaft ausgetragen werden, sagte die stellvertretende Linke-Fraktionschefin Susanne Ferschl unserer Redaktion. Sie kritisiert, dass der Bundesregierung bis heute keinerlei Daten vorlägen, wie sich massive Eingriffe in Arbeitszeiten für die Betroffenen auswirkten, wie das Arbeitsministerium auf eine schriftliche Anfrage der Linken einräumte. Auch Erkenntnisse über die Zahl der betroffenen Beschäftigten liegen nicht vor.
„Diese Ignoranz denjenigen gegenüber, die ihre Gesundheit schon jetzt täglich für uns alle riskieren, ist beschämend und grenzt an Körperverletzung“, kritisierte Ferschl. Die Regierung arbeite offenbar im Blindflug. „Während Jens Spahn die Personaluntergrenze aufgehoben hat, hat gleichzeitig Hubertus Heil die Verlängerung des Arbeitstages auf zwölf Stunden ermöglicht und Ruhezeiten reduziert“, sagte sie. „Wir müssen vielmehr über die Verkürzung von Arbeitszeiten reden, um die Beschäftigen zu schützen“, forderte Ferschl. „Die Gewinnorientierung im Gesundheitswesen führte schon vor Corona zu überlangen Arbeitszeiten und einer hohen Arbeitsbelastung in den Gesundheitsund Pflegeberufen.“