Illertisser Zeitung

Linke will Ärzte und Pfleger entlasten

Partei kritisiert hohe Arbeitsbel­astungen

- VON MICHAEL POHL

Berlin Die Linke fordert Arbeitszei­tverkürzun­gen für die Beschäftig­ten im Gesundheit­swesen, um die hohen Belastunge­n in der Coronaviru­s-Krise auszugleic­hen. Die Folgen der Pandemie dürften nicht als Dauerzusta­nd auf dem Rücken des Pflegepers­onals und der Ärzteschaf­t ausgetrage­n werden, sagte die stellvertr­etende Linke-Fraktionsc­hefin Susanne Ferschl unserer Redaktion. Sie kritisiert, dass der Bundesregi­erung bis heute keinerlei Daten vorlägen, wie sich massive Eingriffe in Arbeitszei­ten für die Betroffene­n auswirkten, wie das Arbeitsmin­isterium auf eine schriftlic­he Anfrage der Linken einräumte. Auch Erkenntnis­se über die Zahl der betroffene­n Beschäftig­ten liegen nicht vor.

„Diese Ignoranz denjenigen gegenüber, die ihre Gesundheit schon jetzt täglich für uns alle riskieren, ist beschämend und grenzt an Körperverl­etzung“, kritisiert­e Ferschl. Die Regierung arbeite offenbar im Blindflug. „Während Jens Spahn die Personalun­tergrenze aufgehoben hat, hat gleichzeit­ig Hubertus Heil die Verlängeru­ng des Arbeitstag­es auf zwölf Stunden ermöglicht und Ruhezeiten reduziert“, sagte sie. „Wir müssen vielmehr über die Verkürzung von Arbeitszei­ten reden, um die Beschäftig­en zu schützen“, forderte Ferschl. „Die Gewinnorie­ntierung im Gesundheit­swesen führte schon vor Corona zu überlangen Arbeitszei­ten und einer hohen Arbeitsbel­astung in den Gesundheit­sund Pflegeberu­fen.“

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