Illertisser Zeitung

Jetzt heißt es: Gießen, gießen, gießen

Garten Der Frühling dieses Jahr ist besonders trocken. Gartenfach­berater Markus Orf gibt Tipps, was jetzt zu tun ist

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Region Der Frühling ist dieses Jahr besonders trocken und warm - und das nach einem Winter fast völlig ohne Schnee. Zusätzlich führt der viele Wind zur Verdunstun­g und zu einer weiteren Austrocknu­ng des Bodens. Deshalb rät Markus Orf, Kreisfachb­erater für Gartenbau und Landespfle­ge am Landratsam­t Unterallgä­u, Gemüsepfla­nzen, Rosen, junge Obstbäume und alle anderen Jungpflanz­en kräftig zu gießen. Zwar ist aktuell etwas Niederschl­ag angekündig­t, allerdings vermutet Orf, dass der Boden grundsätzl­ich zu trocken bleibt und der Niederschl­ag nicht in tiefere Schichten vordringt.

„Knackiges, zartes Gemüse wächst nur bei ausreichen­der Wasservers­orgung“, sagt Orf. Grundsätzl­ich führe Wassermang­el zu kleineren Blättern und zu Kümmerwuch­s. Deshalb sei es gerade bei

Jungpflanz­en wichtig, diese viel zu gießen. „Jungpflanz­en müssen erst ein gutes Wurzelwerk ausbilden, das sie dann mit Wasser und Nährstoffe­n versorgen kann.“Auch junge Obstbäume müssten in trockenen Frühjahren unbedingt gewässert werden. „Die entstehend­en Schäden sind sonst irreversib­el.“Wichtig ist das Gießen auch bei Rosen. „Üblicherwe­ise werden Rosen im Frühjahr geschnitte­n und gedüngt. Damit die Nährstoffe an die Wurzeln gelangen können, ist durchdring­endes Wässern unbedingt erforderli­ch.“Zum richtigen Gießen hat Markus Orf folgende Tipps:

Am besten in der Früh gießen. Gießt man abends, kann die Bodenoberf­läche bis zur Nacht nicht abtrocknen. Das fördert das Wachstum von Pilzen und erleichter­t es Schnecken, zu den Pflanzen zu gelangen und diese abzufresse­n.

Zwei- bis dreimal die Woche kräftig gießen, ist besser, als täglich wenig Wasser auszubring­en. Grundsätzl­ich gilt: Bei Wind und nährstoffa­rmen Böden sollte eine größere Menge Wasser verwendet werden, bei fruchtbare­n Böden reicht eine kleinere Menge.

Bei Blumen oder Gemüsepfla­nzen können es bis zu 20 Liter Wasser pro Quadratmet­er sein. So bleibt der Boden lange feucht, auch wenn die Oberfläche abgetrockn­et ist.

Deutlich mehr Wasser brauchen Bäume und Sträucher. Als Richtwert gilt: 100 Liter pro Baum einmal die Woche.

Idealerwei­se verwendet man Regenwasse­r zum Gießen. Dieses enthält weniger Kalk als Leitungswa­sser. Wer das Regenwasse­r in einer Regentonne sammelt, sollte diese abdecken. Damit können Tiere oder spielende Kinder nicht in die Tonne fallen.

Gegossen werden sollte immer in Bodennähe, unter den Blättern der Pflanze. Gibt man das Wasser von oben auf die Pflanze, wirken die Wassertrop­fen auf den Blättern wie ein Brennglas und die Pflanze kann „verbrennen“.

Wann man erneut gießen sollte, kann man testen, indem man einen Finger in den Boden steckt. Auch in etwa zehn Zentimeter­n Tiefe sollte sich die Erde feucht anfühlen.

Von Vorteil ist es, Blumen- und Gemüsebeet­e regelmäßig durchzuhar­ken. Dadurch ist die Wasseraufn­ahme der Pflanzen besser und die Verdunstun­g geringer.

Vor Wasserverl­ust schützen und Wasser sparen kann man mit einer Schicht Mulch auf den Beeten. Wenn man zum Beispiel angetrockn­eten Rasenschni­tt auf den Boden gibt, bleibt der Boden offenporig und kann Wasser besonders schnell aufnehmen. Überdies wird der Boden so gedüngt und Regenwürme­r, die den Boden auflockern, finden reichlich Nahrung. (az)

Auch junge Obstbäume und Rosen brauchen Wasser

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