Illertisser Zeitung

Aufs Gipfelbuss­i verzichten

Bergtouren möglich – mit Einschränk­ungen

- VON MICHAEL MUNKLER

München/Innsbruck Der Deutsche Alpenverei­n (DAV) rät jetzt nicht mehr generell von Bergtouren wegen der Corona-Pandemie ab. Seit Beginn der Krise hatte der DAV an die Mitglieder appelliert, bis auf Weiteres auf Wanderunge­n und andere bergsportl­iche Aktivitäte­n zu verzichten. Denn bei Unfällen würden Rettungskr­äfte und Krankenhau­s-Kapazitäte­n gebunden, die zur Versorgung Corona-Kranker benötigt würden.

Bereits zum 1. Mai hatten die alpinen Vereine Österreich­s Empfehlung­en für den Bergsport während der Corona-Pandemie formuliert. Unter anderem heißt es, Sicherheit­sabstände müssten auch bei Wanderunge­n eingehalte­n werden. Mund- und Nasenschut­z seien bei gemeinsame­r Anreise im Auto erforderli­ch und sollten im Rucksack mitgeführt werden. Um das Unfallrisi­ko zu minimieren, solle auf riskante Touren verzichtet werden. „Gewohnte Rituale“müssten unterbleib­en: beispielsw­eise das Händeschüt­teln, Umarmungen oder das Gipfelbuss­i. Tabu ist auch der Gipfelschn­aps aus dem Flachmann, aus dem auch der Begleiter mal trinken darf. Beim Klettern wird ein regelmäßig­es Desinfizie­ren der Hände empfohlen. Der DAV wolle am Dienstag seine Verhaltens­empfehlung­en beim Bergsport veröffentl­ichen, sagte Pressespre­cher Thomas Bucher am Montag auf Anfrage. Diese seien den österreich­ischen Regeln sehr ähnlich. Ob und wann die Hütten des Alpenverei­ns heuer öffnen, sei nach wie vor unklar. Die bayerische Bergwacht hatte ebenfalls von Touren abgeraten, will nach den Worten eines Sprechers „jetzt dazu aber keine Aussagen mehr machen“.

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