Illertisser Zeitung

Als die Spatzen Gelb trugen

Rückblick Sportlich passiert in der Region gerade wenig bis gar nichts. Das war natürlich nicht immer so. Wir schauen zurück, was in den vergangene­n drei Jahrzehnte­n Anfang Mai los war

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Ulm/Illertisse­n Corona hat dem Sport seit Wochen den Garaus gemacht. Wann es mit Ligaspiele­n oder Wettkämpfe­n weitergeht, ist äußerst ungewiss. Zeit, das Rad zurückzudr­ehen. Wie sah es im Spitzenspo­rt in Ulm, Neu-Ulm und der Region Ende April/Anfang Mai vor 30, 20 und zehn Jahren aus? Wir geben einen Überblick über die Jahre 1990, 2000 und 2010.

1990

Fußballer

Die des SSV Ulm 1846 hatten zu dieser Zeit Sorgen um den Klassenerh­alt in der Oberliga Baden-Württember­g. Den Spatzen gelang dann ein 3:0-Heimerfolg über den FC Freiburg, mit dem sie aber noch nicht gerettet waren. Die Tore erzielten Hansi Seuferlein, Klaus Perfetto und Freiburgs Wolfgang Becker per Eigentor. Die Ulmer Aufstellun­g von damals: Weh – Unterfraun­er, Schuler, Segelbache­r – Märkle, Seuferlein (74. Lohner), Simon, Rösch, Perfetto – Häge (63. Wäckerle), Spies. Dieter Märkle ist

1990 steigt Au aus der Verbandsli­ga ab

im Übrigen heute bei den Spatzen Jugendkoor­dinator. Am Saisonende war Ulm 13. und damit gerettet. Der schaffte seinerzeit unter Trainer Wilfried Schmid gerade den Aufstieg in die Landesliga, in die der Nachbar mit Trainer Harald Ganghof aus der Verbandsli­ga abstieg.

Die hiesigen

traten 1989/90 als SSV/SB Ulm an. Trainer war der Amerikaner Dan Palmer. Die Saison war Ende April beendet, es wurde am künftigen Kader gebastelt. Mike Born war wegen zu hoher Forderunge­n draußen. Die Rückkehr Jan Villwocks aus Gießen war kein Thema mehr, Interesse bestand an Kai Nürnberger, Oliver Herkelmann (SSV Hagen), Sven Meyer (DTV Charlotten­burg) und einer Rückkehr von Bernie Peat. Als sich Sponsor Hugo Hosefelder zurückzog, war die weitere Teilnahme in der Bundesliga stark gefährdet, selbst ein Konkurs war nicht ausgeschlo­ssen. Unter anderen waren damals im Kader: Thomas Andres, Claus Sieghörtne­r, Tom Norwood, Axel Schubert, Olaf Blab, Magnus Pelkowski und Klaudius Fragstein. Ulm fand neue Sponsoren, blieb in der ersten Liga und angelte sich den Amerikaner Jarvis Walker.

Hoch im Kurs war hier damals

Es gab viele Jahre das ATPTurnier um den Müller-Cup, das um die Monatswend­e wieder in Vorbereitu­ng war. Turnierche­f Sieger Heinzmann hatte bereits Mansour Bahrami und Jens Wöhrmann verpflicht­et. Der TC Blau-Weiß Neu-Ulm verstärkte sich und peilte – am Ende vergeblich – die Bundesliga an. Mit im Team: Roberto Ar

FV Illertisse­n

Tennis.

SpVgg Au

Bundesliga-Basketball­er

(Argentinie­n), Thomas Hoegstedt (Schweden) und Alexander Windisch und Manfred Jungnitsch, die beide 2018 in Neu-Ulm an der Senioren-WM teilnahmen.

2000

Spatzen

Die waren erstmals in der Bundesliga, doch die 2:6-Niederlage am 29. April in Kaiserslau­tern (Ulmer Tore: David Zdrilic) ließ die Hoffnungen auf den Klassenerh­alt weiter schrumpfen. Die Grundaufst­ellung des SSV 46 beim FCK: Laux – Bodog, Marques, Radoki, Stadler – Maier, Otto, Scharinger, Unsöld – Fonseca, Zdrilic. Am Ende der Saison reichte es für die Ulmer ganz knapp nicht: Abstieg in die zweite Liga. Der kickte in der Landesliga, die

(mit Mittelfeld­mann Holger Bachthaler, heute Spatzen-Trainer) spielte unter Trainer Peter Passer in der Oberliga und unterlag am Ende dem SC Freiburg II mit 0:1. In der Endtabelle belegte Au Rang fünf.

Die traten inzwischen als SSV Ratiopharm Ulm an und hatten Probleme. Sie mussten in die Relegation, also um den Bundesliga-Klassenerh­alt kämpfen. Zudem setzten sich die Amerikaner Joe Wylie und Robert Fisicaro ab, was die

Au FV Illertisse­n

SpVgg

Basketball­er

Aufgabe fürs Team von Trainer Charles Brigham erschwerte. Am Ende stand der sportliche Abstieg fest, obwohl unter anderem Stefan Svitek, Olivier Bourgain, Karsten Kemna und Abdul Shamsid-Deen alles gegeben hatten. Aber dann das Glück für Ulm: TuS Lichterfel­de verzichtet­e auf die Erstliga-Lizenz, und die wurde Ulm zugesproch­en.

Die des SSV Blautal-Center Ulm hatten mit ihrem Trainer Arnd Ludwig und der niederländ­ischen Starspiele­rin Elles Leferink die Bundesliga­saison schon zwei Wochen zuvor mit einem 2:3 vor 1000 Zuschauern gegen die Volley Cats Berlin als Siebte beendet.

Im strebten nun die Frauen von Blau-Weiß Neu-Ulm die Bundesliga an. Mit der neu verpflicht­eten Schwedin Asa Carlsson sowie unter anderem der Ungarin Annamaria Foldenyi und der Italieneri­n Lea Ghirardi klappte es.

2010

Volleyball­erinnen

Tennis

Die fünftplatz­ierten unterlagen in der Regionalli­ga dem Primus VfR Aalen mit 0:3, um danach bei der SG Sonnenhof-Großaspach 2:0 zu gewinnen (Torschütze­n: Michael Schürg und Bobo Mayer). Die Aufstellun­g des SSV 46: Knoll – Onguello

Spatzen

wuzuruike (72. Länge), Pangallo, Wiesner, Budak (46. Schmidt) – Tastan (60. Varga), Presthofer, Sauter, Mayer – Schürg, Müller. Trainer war Ralf Becker, Geschäftsf­ührer der Ex-Bundesliga-Profi Markus Lösch. Der der zwei Jahre später zum bayerische­n Verband wechselte, erzielte am 28. April ein 0:0 in Villingen und mischte im ersten Tabellendr­ittel der Oberliga Baden-Württember­g mit, aber ohne Aufstiegsc­hance. Das Team damals: Princz – Böck, Klar, Skowranek, Holzapfel – Hornung, J. Zweifel, S. Zweifel, Birk-Braun (76. M. Passer) – Sameisla (46. Heidecker), Wild (82. Bartolomä). Die

war als abgeschlag­enes Schlusslic­ht der Verbandsli­ga Württember­g zum Abstieg in die Landesliga verurteilt.

Die von Ratiopharm Ulm mischten unter anderem mit den Spielern Tommy MasonGriff­in, Rocky Trice und Robin Benzing erst ordentlich mit, wurden am Ende aber nur 13. Am 25. April 2010 unterlag das Team von Trainer Mike Taylor in Oldenburg mit 88:90, am 1. Mai gab es einen 80:79-Derby-Sieg gegen Tübingen. Ein Dreier von Benzing entschied die Partie.

SpVgg Au

FV Illertisse­n,

Basketball­er

 ?? Archivfoto: Arne Dedert, dpa ?? Ende April 2000 kassierte der SSV Ulm 1846 eine 2:6-Niederlage in der Bundesliga-Partie gegen den FC Kaiserslau­tern. Hier hilft Ulms Uwe Grauer seinem Mitspieler Rui Marques nach einem Gegentor hoch. Dahinter Oliver Unsöld.
Archivfoto: Arne Dedert, dpa Ende April 2000 kassierte der SSV Ulm 1846 eine 2:6-Niederlage in der Bundesliga-Partie gegen den FC Kaiserslau­tern. Hier hilft Ulms Uwe Grauer seinem Mitspieler Rui Marques nach einem Gegentor hoch. Dahinter Oliver Unsöld.

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