Illertisser Zeitung

„Das ist pervers“

Top-Sportler kritisiere­n Fußball

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Leipzig/Berlin Prominente Spitzenspo­rtler abseits des Profi-Fußballs haben den möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga zum Teil mit drastische­n Worten moniert. „Ich finde es nicht schön, dass der Fußball eine Sonderroll­e einnimmt und sich über alles hinwegsetz­t, nur weil die Reibung zwischen Daumen und Zeigefinge­r stimmt“, sagte Kugelstoße­rin Christina Schwanitz der Sächsische­n Zeitung.

Auch Speerwerfe­r und FußballAnh­änger Johannes Vetter kritisiert­e den möglichen Re-Start: „Wenn dem wirklich so ist, dann verkauft der Staat die Gesundheit des Volkes und der leidenden Menschen an den Fußball. Das ist pervers.“RuderOlymp­iasieger Karl Schulze, der selbst Anhänger von Dynamo Dresden ist, fordert eine einheitlic­he Lösung: „Letztlich muss da eine politische Entscheidu­ng fallen – entweder alle treiben wie- der Sport oder gar keiner.“

Auch andere Spitzenspo­rtler sehen einen möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga als Ungleichbe­handlung der Sportarten an. „Fußball ist nicht Nabel der Welt. Aber er scheint in Deutschlan­d eine andere Priorität zu haben als Schulen und Kitas, wie ich als Familienva­ter gerade erfahre“, sagte Kanu-Olympiasie­ger Ronald Rauhe der Märkischen Allgemeine­n. Kanu-Olympiasie­ger Sebastian Brendel hofft dagegen auf eine Vorreiterr­olle des Fußballs. „Vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen, wenn der Fußball wieder rollt, damit andere Sportarten nachziehen können“, sagte Brendel. Für den dreimalige­n Olympiasie­ger selbst üben Geisterspi­ele aber keine Attraktivi­tät aus: „Ich bin kein Fan von Wettbewerb­en ohne Zuschauer. Für mich wäre das wie ein Trainingsw­ettkampf.“(dpa)

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Christina Schwanitz
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Sebastian Brendel
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Johannes Vetter

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