Unterroth unter neuer Führung
Politik In seiner konstituierenden Sitzung fasst der Gemeinderat bereits erste Beschlüsse. So können von der Corona-Krise betroffene Unternehmen Gewerbesteuer zinsfrei stunden
Unterroth Geradezu feierlich und eben der künftigen Verantwortung angemessen, ist es bei der konstituierenden Sitzung des nunmehr zwölf Mitglieder zählenden Gemeinderates in Unterroth zugegangen. Ungewöhnlich war allerdings der Sitzungsort im Schützenheim, wo alle Teilnehmer wegen der Corona-Auflagen in gebührendem Abstand nebeneinander saßen. Zu den Zuschauern zählte auch der frühere Bürgermeister Gerhard Struve.
Die Veranstaltung begann mit dem Schwur Norbert Poppeles auf den Erhalt der Selbstverwaltung Unterroths, den dieser als neuer Bürgermeister gegenüber Thaddäus Ströhm, dem ältesten Gemeinderat, ablegte.
Darauf vereidigte der Bürgermeister die sieben erstmals ins Gremium gewählten Räte: Michael Badent, Susanne Dietrich, Martin Müller, Franz Konrad, Thomas Konrad, Anita Olbrich und Thaddäus Ströhm. Die nächste Amtshandlung galt der Wahl der stellvertretenden Bürgermeister. Einstimmig wurde für Michael Kretzschmar als Zweiter Bürgermeister und Anita Olbrich als Dritte Bürgermeisterin votiert. Die Schriftführung übernimmt Verwaltungsfachfrau Petra Thoma und ersatzweise Gemeinderat Helmut Walser.
Für die Verwaltungsgemeinschaft Buch wurde Bürgermeister Poppele als ständiges Mitglied bestellt, vertreten von Franz Konrad. Weitere Mitglieder sind Michael Kretzschmar mit Vertreter Thomas Konrad und Heiner Voigt, für den Martin Müller einspringt. Wie in der VG erhält Unterroth auch im Abwasserzweckverband Oberes Rothtal einen zusätzlichen Platz. Als ständige Mitglieder und Stellvertreter wurden berufen: Norbert Poppele (Stellvertreter: Martin Müller), Harald Wenger (Heiner Voigt), Thaddäus Ströhm (Helmut Walser) und Thomas Konrad (Susanne Dietrich). Im örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss sitzen Harald Wenger (Vorsitzender), Helmut Walser, Werner Dopfer, Susanne Dietrich und Franz Konrad. Auch die Geschäftsordnung wurde festgelegt, wobei Einigkeit darin bestand, das Sitzungsgeld von 30 Euro beizubehalten und den etwaigen Ausfallbetrag für Selbstständige auf 15 Euro zu erhöhen.
Nach den in großer Einmütigkeit festgelegten Regularien fasste Bürgermeister Poppele nochmals die Ausgangsbedingungen zusammen, die den Start des neuen Gremiums begleiteten: „Mit Erika Schneller (Zweite Bürgermeisterin), Josef Kreis (Dritter Bürgermeister) und Franz Gleich sind drei verdiente Ratsmitglieder ausgeschieden. Im jetzigen, dank Bevölkerungswachstums größeren Gremium stehen erstmals sieben neue Räte fünf erfahrenen gegenüber.“Auf die gemeinsame Verantwortung anspielend, sagte Poppele: „Dieses Gremium entscheidet maßgeblich über die Gegenwart und vor allem die Zukunft Unterroths.“
Demokratie beschränke sich nicht darauf, dass am Ende einer Diskussion die Mehrheit entscheide, sondern auch, dass andere Meinungen gehört und respektiert würden. „Gleichzeitig müssen wir unsere Entscheidungen nach außen hin vertreten“, so Poppele weiter. Sachverstand, Kreativität und Erfahrung seien gefragt, um für Unterroth gute Lösungen zu finden. Dabei halte einen das Coronavirus noch fest umklammert. Doch er sei zuversichtlich angesichts der nach und nach eintretenden Erleichterungen.
Damit war auch das Stichwort zum nächsten Tagesordnungspunkt gegeben: einbrechende Gewerbesteuern. Der Gemeinderat machte den Weg frei für das etwaige Stunden von Zahlungen. Einstimmig gewährte er bei Zinsfreiheit eine dreimonatige Aufschubfrist. Noch gibt es Poppele zufolge keine Anträge, die örtlichen Betriebe würden sich massiv anstrengen.