Illertisser Zeitung

Schüler jobben für die gute Sache

Engagement 77 Jugendlich­e haben sich an der Ehrenamtsa­ktion der Mittelschu­le Babenhause­n beteiligt. Sie spenden nun rund 2000 Euro – unter anderem an die

- VON FRITZ SETTELE

Babenhause­n Als vor mehr als zehn Jahren der Kreisjugen­dring Unterallgä­u die Aktion „Mitmachen Ehrensache“aus der Taufe hob, war die Mittelschu­le Babenhause­n als eine der wenigen Schulen im Landkreis sofort dabei. Bis heute nimmt sie eine Sonderstel­lung ein, „erwirtscha­ften“doch die Buben und Mädchen der siebten und achten Klassen Jahr für Jahr um die 2000 Euro, die dann sozialen Einrichtun­gen zufließen. Dieses Mal kamen 1915 Euro zusammen.

Im Rahmen der Aktion suchen sich die Buben und Mädchen der siebten und achten Klassen der Mittelschu­le am Tag des Ehrenamts für mindestens vier Stunden eine „Arbeitsste­lle“. Dafür vereinbare­n sie mit Arbeitgebe­rn einen Mindeststu­ndenlohn von fünf Euro. Sie föhnen Haare, stapeln Autoreifen, bedienen Café-Gäste. Sie spielen mit Kindergart­enkindern, räumen Regale ein oder bearbeiten Metall. Ihren Verdienst „sacken“die Jugendlich­en nicht etwa ein, sondern spenden ihn sozialen Organisati­onen.

So erhalten demnächst die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, die Arbeiterwo­hlfahrt Babenhause­n und Phoenix-Allgäu je einen Scheck in Höhe von rund 638 Euro. Die Spende an die Kartei der Not kommt unschuldig in Not geratenen Menschen in der Region zugute. Die Awo will den

Bedürftige­n im Fuggermark­t mit jedem

Cent helfen, entweder über die Lebensmitt­elhilfe oder die Aktion „Bürger in Not“. Von Phoenix-Allgäu mit Sitz in Oberschöne­gg werden in erster Linie Opfer von Unfällen mit körperlich­en oder geistigen Beeinträch­tigungen unterstütz­t.

Gewinner sind aber nicht nur diese sozialen Einrichtun­gen, sondern auch die Schüler der siebten und achten Klassen. Sie bekommen Einblicke in die Berufswelt, möglicherw­eise auch Perspektiv­en für ein späteres Praktikum oder sogar einen Ausbildung­splatz. In diesem Zusammenha­ng gilt der Dank von Rektorin Catharina Freudling der heimischen Wirtschaft – einerseits für die Bereitstel­lung der Arbeitsplä­tze, anderersei­ts für die große

Spendenber­eitschaft. Oftmals wurden größere Beträge als die Verträge beinhaltet­en überwiesen. Sie dankt auch dem Kreisjugen­dring, denn der übernahm die Verwaltung­sarbeit kostenlos. An vorderster Front war dabei Regine Zoller (Winterried­en), bei der die Fäden für „Mitmachen Ehrensache“zusammenli­efen.

Darüber hinaus erhielten die Schüler während der Aktion „einen Einblick in das Ehrenamt, verbunden mit der Hoffnung, dass sich diese eventuell auch später dafür engagieren“, so Freudling. Angesichts der positiven Resonanz stellte sie wieder die Teilnahme an „Mitmachen Ehrensache“in Aussicht. Dass erstmals seit Langem die 2000-Euro-Marke nicht geknackt werden konnte, lag an zwei Faktoren. Wegen organisato­rischer Probleme konnten die Achtklässl­er der Regelklass­en erstmals nicht an der Aktion teilnehmen. Hinzukam, dass einige Firmen trotz Vereinbaru­ng bis heute nicht die zugesagten Gelder überwiesen haben – was Zoller und Freudling als nicht nachvollzi­ehbar und absolut bedauerlic­h einstufen.

 ??  ?? Mittelschu­lrektorin Catharina Freudling (links) und Regine Zoller, Organisato­rin der Ehrenamtsa­ktion, freuen sich darüber, dass sie einen Erlös in Höhe von 1915 Euro an drei soziale Organisati­onen überreiche­n können.
Mittelschu­lrektorin Catharina Freudling (links) und Regine Zoller, Organisato­rin der Ehrenamtsa­ktion, freuen sich darüber, dass sie einen Erlös in Höhe von 1915 Euro an drei soziale Organisati­onen überreiche­n können.
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Fotos: Fritz Settele Cillian betätigte sich während der Aktion im Autohaus Renz unter anderem als „Reifenstap­ler“.

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