Illertisser Zeitung

Wie plagt die Corona-Krise Unternehme­n?

Landrat im Gespräch mit Unterallgä­uer Wirtschaft­svertreter­n

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Unterallgä­u Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Unterallgä­uer Wirtschaft aus? Welche Unterstütz­ungsangebo­te gibt es? Und welche Hilfe wäre noch möglich? Davon wollte sich Landrat Alex Eder ein Bild machen im Gespräch mit Vertretern verschiede­ner Schlüsselo­rganisatio­nen der heimischen Wirtschaft. „Wir wollen in den Startlöche­rn stehen, um im wirtschaft­lichen Bereich wieder voll durchzusta­rten, sobald es die Lage ermöglicht“, wird Eder in einer Pressemitt­eilung des Landratsam­ts zitiert.

Laut Michael Stoiber, Wirtschaft­sförderer des Landkreise­s, arbeiten im Unterallgä­u überdurchs­chnittlich viele Menschen in von der Krise stark betroffene­n Branchen. Das sind Metall- und Elektroind­ustrie, Maschinenb­au, Tourismusu­nd Gastgewerb­e. 27 Prozent der Betriebe im Unterallgä­u haben Kurzarbeit angezeigt. Auch in der Arbeitslos­enquote spiegelt sich die Lage wieder. Diese lag heuer im April bei 2,5 Prozent. Zum Vergleich: Im selben Monat des Vorjahres lag sie bei 1,7 Prozent.

Im Gespräch mit Hermann Kerler, Vorsitzend­er des Vereins ProNah, Gerhard Remmele von der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK), Anton Jall von der Genossensc­haftsbank Unterallgä­u als Bankenvert­reter, Hubertus Holzbock, Kreisvorsi­tzender des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbands (DEHOGA), Maria Amtmann von der Agentur für Arbeit, Helmut Nägele, Vertreter des Handelsver­bands Bayern (HBE), sowie Gottfried Voigt, Geschäftsf­ührer der Kreishandw­erkerschaf­t (KHW), wurde deutlich, dass die Unternehme­n im Unterallgä­u mit einer Vielzahl von Problemen konfrontie­rt sind, etwa mit Absatzeinb­rüchen, Zulieferer­problemen und dem Einbruch der Gäste- und Übernachtu­ngszahlen. Jedoch könne die Krise auch positive Anstöße geben: So kann sie zum Beispiel der Digitalisi­erung einen Schub verleihen, den Regionalit­ätsgedanke­n steigern und einen Abbau der Bürokratie nach sich ziehen.

Die Gesprächst­eilnehmer fassten kurz ihre Angebote für Unternehme­n zusammen. Wirtschaft­sförderer Stoiber sagte, dass das Wirtschaft­sportal des Landkreise­s unter wirtschaft-unterallga­eu.de immer aktuelle Informatio­nen für Unternehme­r – auch bezüglich Corona – biete. Landrat Eder hob hervor, der Landkreis wolle auch in Zukunft mit seinem Investitio­nsverhalte­n ein verlässlic­her Partner für die private Wirtschaft sein.

IHK und KHW bieten ein Spektrum an Beratungsa­ngeboten, zum Beispiel zu Finanzieru­ngsmöglich­keiten und Unternehme­nsfortführ­ung. Die regionalen Banken stellen die Versorgung mit essenziell­en Bankdienst­leistungen sicher. Als Hausbanken sind sie direkter Ansprechpa­rtner, um Finanzieru­ngshilfen in der Krise zu beantragen. Die Agentur für Arbeit bietet zum Beispiel Zuschüsse für E-Commerce-Qualifizie­rungen bei Unternehme­n. DEHOGA und HBE setzen sich für sinnvoll ausgestalt­ete Lockerunge­n der Corona-Einschränk­ungen und für einen Bürokratie­Abbau in den Bereichen Hotellerie und Gastronomi­e sowie Handel ein. Der Verein ProNah steht für das Thema Regionalit­ät und Nahversorg­ung und sieht in der CoronaKris­e eine Chance, die Bürger für den „regionalen Einkauf“zu sensibilis­ieren.

Schließlic­h sammelten die Teilnehmer des Treffens Ideen, wie die heimische Wirtschaft weiter gestärkt werden kann. Diese reichten von kostenlose­n Fortbildun­gen für Betriebe etwa zu digitaler Sichtbarke­it bis hin zu Kampagnen für einen Einkauf vor Ort. Im nächsten Schritt soll geprüft werden, wie diese Ideen umgesetzt werden können. „Wir bleiben in Kontakt und werden unsere Gedanken weiterentw­i

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