Illertisser Zeitung

Nach Autounfall: Verletzter Fahrer flüchtet zu Fuß

Einsatz Feuerwehr, Polizei und die Besatzung eines Hubschraub­ers starten umfangreic­he Suchaktion bei Obenhausen

- VON WILHELM SCHMID

Obenhausen Eine dramatisch­e Suchaktion haben Einsatzkrä­fte von Polizei und Rettungsdi­enst am späten Samstagabe­nd bei Obenhausen gestartet: Ein Zeuge hatte ein demolierte­s Auto in einer Wiese entdeckt – doch von dem Fahrer fehlte zunächst jede Spur.

Ein 41 Jahre alter Zeuge hatte gegen 23.10 Uhr über Notruf der Polizei mitgeteilt, dass er gerade einen Unfall beobachtet habe. Auf der Staatsstra­ße 2018 (Illertisse­n Krumbach) sei am ersten Kreisverke­hr vor Obenhausen ein VW-Golf von Illertisse­n kommend über die Mittelinse­l gefahren, dann gut dreißig Meter weiter nach rechts in die Wiese geschleude­rt und dort stecken geblieben. Weiter meldete der Zeuge, dass der Unfallfahr­er ausgestieg­en und in Richtung Buch davon gelaufen sei.

Beim Eintreffen der ersten Polizeistr­eife bestätigte sich die Beobachtun­g des Zeugen. Demnach hatte der Golffahrer die Mittelinse­l des Kreisverke­hrs auf der rechten Seite überquert sowie dort zwei Verkehrsze­ichen umgeknickt. Dadurch war die Ölwanne des Fahrzeugs aufgerisse­n worden, im Golf hatten außerdem mehrere Airbags ausgelöst. Aufgrund der Spurenlage musste angenommen werden, dass sich der Fahrer erheblich verletzt hatte.

Nun machten sich fünf Streifenwa­genbesatzu­ngen sowie 25 Mann der inzwischen alarmierte­n Feuerwehre­n Obenhausen und Buch in der Umgebung der Unfallstel­le auf die Suche nach dem Verletzten, was aber zunächst ohne Erfolg blieb. Zur Absicherun­g des Einsatzes wurde die Staatsstra­ße zwischen den beiden Kreisverke­hren gesperrt und der Verkehr über die Illertisse­r Straße durch Obenhausen umgeleitet.

Um den Verletzten zu finden, kam ein Polizeihub­schrauber mit Wärmebildk­amera hinzu. Dessen Besatzung entdeckte eine gute Stunde nach dem Unfall eine Person in einer Wiese liegend, mehrere hundert Meter von der Unfallstel­le entfernt am Ufer der Roth, nahe bei den Lagerhalle­n des dortigen Gewerbegeb­ietes. Die sofort gerufenen Einsatzkrä­fte der Polizei, des Rettungsdi­enstes und der Feuerwehr fanden den Mann.

Wie sich herausstel­lte, handelte es sich um einen 64-Jährigen aus dem nördlichen Alb-Donau-Kreis. Er war stark unterkühlt und klagte über Rückenschm­erzen. Zudem war auffällige­r Alkoholger­uch wahrzunehm­en. Der Aufgefunde­ne verweigert­e jedoch einen freiwillig­en Atemalkoho­ltest. Die Feuerwehr Buch leuchtete den Auffindeor­t aus und war beim Abtranspor­t des Verletzten auf einer VakuumMatr­atze in den Rettungswa­gen behilflich. Nun wurde er nicht nur wegen seiner Verletzung­en, sondern auch zur Blutentnah­me in ein Krankenhau­s gebracht. Fahrzeug und Führersche­in wurden sichergest­ellt; den Fahrer erwartet ein Strafverfa­hren wegen Fahrens unter Alkoholein­fluss und unerlaubte­n Verlassens der Unfallstel­le.

Für die Feuerwehre­n war der Einsatz gegen zwei Uhr nachts beendet. Die Gesamthöhe des Sachschade­ns einschließ­lich der Kosten der Suchaktion ist noch nicht bekannt.

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Foto: Wilhelm Schmid Der verunglück­te VW Golf lag in einer Wiese bei Obenhausen, vom Fahrer fehlte zunächst jede Spur.

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