Nach Autounfall: Verletzter Fahrer flüchtet zu Fuß
Einsatz Feuerwehr, Polizei und die Besatzung eines Hubschraubers starten umfangreiche Suchaktion bei Obenhausen
Obenhausen Eine dramatische Suchaktion haben Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst am späten Samstagabend bei Obenhausen gestartet: Ein Zeuge hatte ein demoliertes Auto in einer Wiese entdeckt – doch von dem Fahrer fehlte zunächst jede Spur.
Ein 41 Jahre alter Zeuge hatte gegen 23.10 Uhr über Notruf der Polizei mitgeteilt, dass er gerade einen Unfall beobachtet habe. Auf der Staatsstraße 2018 (Illertissen Krumbach) sei am ersten Kreisverkehr vor Obenhausen ein VW-Golf von Illertissen kommend über die Mittelinsel gefahren, dann gut dreißig Meter weiter nach rechts in die Wiese geschleudert und dort stecken geblieben. Weiter meldete der Zeuge, dass der Unfallfahrer ausgestiegen und in Richtung Buch davon gelaufen sei.
Beim Eintreffen der ersten Polizeistreife bestätigte sich die Beobachtung des Zeugen. Demnach hatte der Golffahrer die Mittelinsel des Kreisverkehrs auf der rechten Seite überquert sowie dort zwei Verkehrszeichen umgeknickt. Dadurch war die Ölwanne des Fahrzeugs aufgerissen worden, im Golf hatten außerdem mehrere Airbags ausgelöst. Aufgrund der Spurenlage musste angenommen werden, dass sich der Fahrer erheblich verletzt hatte.
Nun machten sich fünf Streifenwagenbesatzungen sowie 25 Mann der inzwischen alarmierten Feuerwehren Obenhausen und Buch in der Umgebung der Unfallstelle auf die Suche nach dem Verletzten, was aber zunächst ohne Erfolg blieb. Zur Absicherung des Einsatzes wurde die Staatsstraße zwischen den beiden Kreisverkehren gesperrt und der Verkehr über die Illertisser Straße durch Obenhausen umgeleitet.
Um den Verletzten zu finden, kam ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera hinzu. Dessen Besatzung entdeckte eine gute Stunde nach dem Unfall eine Person in einer Wiese liegend, mehrere hundert Meter von der Unfallstelle entfernt am Ufer der Roth, nahe bei den Lagerhallen des dortigen Gewerbegebietes. Die sofort gerufenen Einsatzkräfte der Polizei, des Rettungsdienstes und der Feuerwehr fanden den Mann.
Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen 64-Jährigen aus dem nördlichen Alb-Donau-Kreis. Er war stark unterkühlt und klagte über Rückenschmerzen. Zudem war auffälliger Alkoholgeruch wahrzunehmen. Der Aufgefundene verweigerte jedoch einen freiwilligen Atemalkoholtest. Die Feuerwehr Buch leuchtete den Auffindeort aus und war beim Abtransport des Verletzten auf einer VakuumMatratze in den Rettungswagen behilflich. Nun wurde er nicht nur wegen seiner Verletzungen, sondern auch zur Blutentnahme in ein Krankenhaus gebracht. Fahrzeug und Führerschein wurden sichergestellt; den Fahrer erwartet ein Strafverfahren wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss und unerlaubten Verlassens der Unfallstelle.
Für die Feuerwehren war der Einsatz gegen zwei Uhr nachts beendet. Die Gesamthöhe des Sachschadens einschließlich der Kosten der Suchaktion ist noch nicht bekannt.