Los geht es mit Arbeiten am Schlossdach
Denkmal Die Eigentümer wollen Schritt für Schritt einen Teil des Babenhauser Schlosses sanieren. Laut Bürgermeister ein „gutes Zeichen“
Babenhausen Manch einer sagt, das Babenhauser Fuggerschloss befinde sich seit Jahren in einer Art Dornröschenschlaf. Um in diesem Bild zu bleiben: Nun erfolgt ein Weckruf. Ein Teil des stattlichen Gebäudeensembles – das Neue Schloss – soll Schritt für Schritt saniert werden; in Räume, die lange Zeit leer standen, wieder Leben einkehren. Im Rahmen eines ersten Bauabschnitts im östlichen Bereich des Neuen Schlosses wird das Dach instandgesetzt. „Es ist positiv, dass am Schloss ’mal etwas vorwärtsgeht“, sagte der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel dazu. Er werte es als gutes Zeichen, dass die Familie Fugger „Geld in die Hand nimmt“und in das Schloss investiert.
Der Bauantrag der Fürst FuggerBabenhausen land- und forstwirtschaftlichen Betriebe lag jüngst bei einer Sitzung des Bauausschusses auf dem Tisch. Der Dachbereich, der erneuert werden soll, beginnt demnach auf der Giebelseite im Osten des Langschlosses und endet an der Brandwand zum westlichen Teil hin. Tragende Bauteile sind von den Arbeiten betroffen. Es handele sich aber um „rein statische Belange“, nicht um ortsgestalterische. Die Au- ßenansicht des Gebäudes verändert sich laut Göppel nicht.
Der Bauausschuss fällte in seiner Sitzung keinen Beschluss. Nicht, weil die Mitglieder etwas gegen die geplante Maßnahme hatten; es gab keine Wortmeldung dazu. Die Gemeindeverwaltung hatte bereits ihre Zustimmung erteilt – laut Sitzungsvorlage „zur Beschleunigung des Verfahrens“. „Es ging darum, Zeit zu gewinnen“, erklärte Göppel diese
Vorgehensweise. So sei es dem Bau- herrn möglich, Fristen einzuhalten, um sich Fördergelder zu sichern.
Wie berichtet, schmiedet das fürstliche Haus verschiedenste Pläne für die Zukunft des Babenhauser Fuggerschlosses, das als Denkmal von nationaler Bedeutung gilt – auch in Kooperation mit der Gemeinde. Ein bereits konkreter Baustein zur Aufwertung des Fuggerareals ist eine Kindertagesstätte, die nach einer entsprechenden Sanierung in den ehemaligen Ökonomietrakt einziehen wird. Ebenso gibt es Überlegungen, den Zehentstadel instandzusetzen und in Zukunft als Gemeindesaal und Kulturzentrum zu nutzen.
Um die Vorhaben überhaupt finanziell stemmen zu können, ist das fürstliche Haus und auch der Markt Babenhausen auf Zuschüsse von verschiedenen Seiten angewiesen. Der Bund sicherte Ende des vergangenen Jahres millionenschwere Fördergelder zu. Allein 2,5 Millionen Euro sollen der Renovierung des Schlosses zugutekommen, hieß es zu diesem Zeitpunkt, weitere vier Millionen der Instandsetzung und Umnutzung des Zehentstadels.
Aufwertung des Fuggerareals verschlingt Millionen