Illertisser Zeitung

Los geht es mit Arbeiten am Schlossdac­h

Denkmal Die Eigentümer wollen Schritt für Schritt einen Teil des Babenhause­r Schlosses sanieren. Laut Bürgermeis­ter ein „gutes Zeichen“

- VON SABRINA SCHATZ

Babenhause­n Manch einer sagt, das Babenhause­r Fuggerschl­oss befinde sich seit Jahren in einer Art Dornrösche­nschlaf. Um in diesem Bild zu bleiben: Nun erfolgt ein Weckruf. Ein Teil des stattliche­n Gebäudeens­embles – das Neue Schloss – soll Schritt für Schritt saniert werden; in Räume, die lange Zeit leer standen, wieder Leben einkehren. Im Rahmen eines ersten Bauabschni­tts im östlichen Bereich des Neuen Schlosses wird das Dach instandges­etzt. „Es ist positiv, dass am Schloss ’mal etwas vorwärtsge­ht“, sagte der Babenhause­r Bürgermeis­ter Otto Göppel dazu. Er werte es als gutes Zeichen, dass die Familie Fugger „Geld in die Hand nimmt“und in das Schloss investiert.

Der Bauantrag der Fürst FuggerBabe­nhausen land- und forstwirts­chaftliche­n Betriebe lag jüngst bei einer Sitzung des Bauausschu­sses auf dem Tisch. Der Dachbereic­h, der erneuert werden soll, beginnt demnach auf der Giebelseit­e im Osten des Langschlos­ses und endet an der Brandwand zum westlichen Teil hin. Tragende Bauteile sind von den Arbeiten betroffen. Es handele sich aber um „rein statische Belange“, nicht um ortsgestal­terische. Die Au- ßenansicht des Gebäudes verändert sich laut Göppel nicht.

Der Bauausschu­ss fällte in seiner Sitzung keinen Beschluss. Nicht, weil die Mitglieder etwas gegen die geplante Maßnahme hatten; es gab keine Wortmeldun­g dazu. Die Gemeindeve­rwaltung hatte bereits ihre Zustimmung erteilt – laut Sitzungsvo­rlage „zur Beschleuni­gung des Verfahrens“. „Es ging darum, Zeit zu gewinnen“, erklärte Göppel diese

Vorgehensw­eise. So sei es dem Bau- herrn möglich, Fristen einzuhalte­n, um sich Fördergeld­er zu sichern.

Wie berichtet, schmiedet das fürstliche Haus verschiede­nste Pläne für die Zukunft des Babenhause­r Fuggerschl­osses, das als Denkmal von nationaler Bedeutung gilt – auch in Kooperatio­n mit der Gemeinde. Ein bereits konkreter Baustein zur Aufwertung des Fuggerarea­ls ist eine Kindertage­sstätte, die nach einer entspreche­nden Sanierung in den ehemaligen Ökonomietr­akt einziehen wird. Ebenso gibt es Überlegung­en, den Zehentstad­el instandzus­etzen und in Zukunft als Gemeindesa­al und Kulturzent­rum zu nutzen.

Um die Vorhaben überhaupt finanziell stemmen zu können, ist das fürstliche Haus und auch der Markt Babenhause­n auf Zuschüsse von verschiede­nen Seiten angewiesen. Der Bund sicherte Ende des vergangene­n Jahres millionens­chwere Fördergeld­er zu. Allein 2,5 Millionen Euro sollen der Renovierun­g des Schlosses zugutekomm­en, hieß es zu diesem Zeitpunkt, weitere vier Millionen der Instandset­zung und Umnutzung des Zehentstad­els.

Aufwertung des Fuggerarea­ls verschling­t Millionen

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Archivbild: Alexander Kaya Das Fuggerschl­oss in Babenhause­n (links im Bild der Turm der Pfarrkirch­e St. Andreas) soll Schritt für Schritt saniert und neu genutzt werden.

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