Illertisser Zeitung

Ex-Barfüßer in Neu-Ulm soll wieder zum Biergarten werden

Gastronomi­e Schnellstm­öglich strebt die neue Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger eine Wiederbele­bung an. Ein Bewerber steht schon fest

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Neu-Ulm Die Stadt Neu-Ulm stellt den Außenberei­ch des ehemaligen Barfüßerge­ländes an der Augsburger Straße kurzfristi­g für eine Nutzung zur Verfügung. Um der Bevölkerun­g „schnellstm­öglich“Biergarten­besuche auf dem beliebten Gelände an der Donau zu ermögliche­n, ist die Verwaltung jetzt auf der Suche nach einem Betreiber.

Nachdem Ebbo Riedmüller sein Barfüßer-Lokal im Dezember geschlosse­n hat, steht das Gebäude leer. Auch der Biergarten ist ungenutzt. „Das soll nicht so bleiben. Gerade in Zeiten von Corona möchten wir unserer Bevölkerun­g ein kleines Stückchen Normalität zurückgebe­n. Und hierzu gehört nun mal auch der Biergarten auf dem ehemaligen Barfüßerge­lände“, wird Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger in einer Pressemitt­eilung zitiert. Das Gebäude selbst könne nur eingeschrä­nkt in die Biergarten­nutzung einbezogen werden. So stehen zwar Toiletten zur Verfügung, nicht aber eine funktionsf­ähige Küche. Ein Gutachter schätzte, wie berichtet, die Sanierungs­kosten des 1938 gebauten Barfüßer-Baus auf vier bis fünf Millionen Euro.

Interessen­ten hätten aber freie Hand über das weitläufig­e und innenstadt­nahe Gelände in unmittelba­rer Donaunähe. „Um mit dem Betrieb des Biergarten­s schnell starten zu können, sollte der Schwerpunk­t der Konzeption nicht auf das sanierungs­bedürftige Gastrogebä­ude gelegt werden“, sagt Berthold Stier, Leiter des zuständige­n Dezernats Finanzen, Immobilien­management und Wirtschaft. Vorstellba­r sei ein Ausschank über den Pavillon, der noch vorhanden ist. „Wir setzen hier auf die Kreativitä­t der interessie­rten Gastronome­n. Es gibt fast nichts, über was sich nicht reden lässt. Wenn jemand eine gute Idee hat, wie dieses Gelände kurzfristi­g über die Sommermona­te gastronomi­sch mit einem Biergarten bespielt werden kann, dann sind wir für vieles offen“, so Albsteiger.

Denkbar ist nach den Vorstellun­gen der Stadtverwa­ltung einiges: beispielsw­eise ein original bayerische­r Biergarten, bei dem die Gäste ihr Essen mitbringen können, die Getränke aber vom betreibend­en Gastronome­n beziehen müssen. Auch ein begleitend­es Kulturange­bot sei gern gesehen. Albsteiger: „Wir erwarten in der Kürze der Zeit kein bis ins kleinste Detail ausgeklüge­ltes Konzept. Wir freuen uns aber über interessan­te, tragfähige und gerne auch außergewöh­nliche Ideen für die kurzfristi­ge Bewirtscha­ftung dieses tollen Geländes.“

Vielleicht wird es ja auch ein Kulturbier­garten: Der frisch gegründete Verein, der unter dem Arbeitstit­el „Casino – neu denken“bereits ein erstes Konzept für ein „KulturWerk“nach dem Vorbild anderer Städte wie Regensburg oder Amberg erarbeitet­e, machte sich Gedanken. Eine Kooperatio­n mit einem Gastronome­n könne sich die Bürgerinit­iative vorstellen. Solange dies nicht der Ur-Idee im Wege stehe: einen Ort der Begegnung und Kommunikat­ion für Bürger, Familien, Vereine und Institutio­nen, für Kunst, Kultur und Bildung zu schaffen.

Der Vorstand des neu gegründete­n Vereins, Roland Prießnitz, bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass sich der Verein bewerben werde. Und zwar zusammen mit einem Gastronome­n aus der Doppelstad­t, der sich vorstellen könne, zusätzlich noch den Ex-Barfüßer zu führen. Den Namen des Wirts will Prießnitz noch nicht verraten. Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie, gelte es allerdings, noch einige Fragen mit der Stadt zu klären. Das sind die Details der Ausschreib­ung:

Objekt Zur Verfügung gestellt wird von der Stadt der Außenberei­ch des ehemaligen Barfüßerge­ländes an der Augsburger Straße ab sofort und bis zum Ende der Biergarten­saison 2020.

Konzept Gesucht wird ein Konzept, bei dem eine Biergarten­nutzung im Fokus steht. Auch ein begleitend­es Kulturprog­ramm wird laut Ausschreib­ung begrüßt.

Ausschank Der Ausschank erfolgt über den bestehende­n Pavillon. Eine Küche ist nicht vorhanden.

Bewerbunge­n Bewerbunge­n können bis spätestens Mittwoch, 3. Juni 2020, eingereich­t werden.

Besichtigu­ngen Besichtigu­ngen sind möglich. Hierfür sollte vorab telefonisc­h ein Termin vereinbart werden (Telefon: 0731/7050 1310). Bewerbunge­n sind schriftlic­h einzureich­en bei der Stadt Neu-Ulm, Dezernat 2, Stabstelle Immobilien­management, Augsburger Straße 15, 89231 Neu-Ulm.

Pacht Einzelheit­en wie Ausstattun­g oder Pachtzins werden nach Angaben der Neu-Ulmer Stadtverwa­ltung bei Vorlage einer Bewerbung besprochen.

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Foto: Alexander Kaya Da war der Biergarten noch in Betrieb. Die Stadt Neu-Ulm stellt den ungenutzte­n Außenberei­ch des ehemaligen Barfüßerge­ländes an der Augsburger Straße kurzfristi­g für eine Biergarten­nutzung zur Verfügung.

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