Illertisser Zeitung

Bauern: Ministerin soll zurücktret­en

Landwirtsc­haft Svenja Schulze soll Posten verlassen. Was die Unterallgä­uer verärgert hat

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Unterallgä­u Kreisobman­n Martin Schorer vom Bayerische­n Bauernverb­and Kreisverba­nd Unterallgä­u fordert den Rücktritt von Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze. Unterstütz­ung bekommt er dabei von Kreisbäuer­in Margot Walser. Die Vertreter der Landwirte werfen der Ministerin mangelnden Respekt vor ihrer Arbeit vor.

Das Fass zum Überlaufen brachte für die Landwirte offenbar der „Bericht zur Lage der Natur“, der am 19. Mai vorgestell­t wurde. Die Ministerin habe zum wiederholt­en Male gezeigt, dass sie überhaupt nicht Willens und auch nicht in der Lage sei, den notwendige­n Dialog zwischen Naturschut­z und Land- wirtschaft zu moderieren“, kritisiert Margot Walser. „Wir brauchen aber Dialog statt Diffamieru­ng.“Der Bericht zur Lage der Natur sei im Übrigen stümperhaf­t und nichtwisse­nschaftlic­h erstellt, heißt es in einer Presseerkl­ärung des Bauernverb­andes Unterallgä­u. Viele Angaben und Daten stammten von „ehrenamtli­chen, selbst ernannten Naturschüt­zern ohne entspreche­nde Ausbildung“, schreiben die Vertreter der Landwirtsc­haft. Zudem braucht es eine ganzheitli­che Betrachtun­g anstatt einseitige­r Schuldzuwe­isungen. „Das von der Bundesumwe­ltminister­in

betriebene, ständige gegeneinan­der Ausspielen von konvention­ellen und ökologisch­en Betrieben muss auch ein Ende haben“, fordert die Kreisbäuer­in. „Unsere landwirtsc­haftlichen Betriebe im Unterallgä­u verlieren durch die ständigen Diffamieru­ngen, die dauernden Vorwürfe von oben herab mit immer mehr praxisfrem­den Vorschrift­en und der ausufernde­n Bürokratie völlig die Lust an ihrem Beruf.“Immer mehr Bauernhöfe hörten auf. Bayerns Bauern seien Vorreiter bei Agrarumwel­tmaßnahmen. Dennoch werde von Teilen der Bundesregi­erung auf der Basis von fragwürdig­en Daten vieles ideologisc­h verdreht und bewusst falsch dargestell­t. „Das darf so nicht weitergehe­n, und das lassen wir uns auch nicht mehr länger gefallen“, so Margot Walser.

Kreisobman­n Martin Schorer äußert heftige Kritik an der Ministerin: „Es gab noch nie eine Legislatur­periode, in der die Agrar- und Umweltpoli­tik der Bundesregi­erung so fachfremd und von Ideologie getrieben war“, schreibt er. Svenja Schulze habe gezeigt, dass sie den notwendige­n Dialog nicht wolle. „Darum fordere ich ihren sofortigen Rücktritt.“Mitten in der Krise brauche es verantwort­ungsbewuss­tes politische­s Handeln, so Schorer. „Die Verhaltens­weisen von Frau Schulze dürfen nicht weiter toleriert werden. Wir brauchen einen Neuanfang mit gegenseiti­ger Achtung und gegenseiti­gem Respekt.“(az/ rjk)

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Svenja Schulze

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