Illertisser Zeitung

Neue Arbeitsgru­ppe soll Bauern unterstütz­en

Antrag Die Grünen im Kreistag schlagen die AG „Pro-Landwirtsc­haft-Unterallgä­u“vor

-

Unterallgä­u Alle politische­n Akteure sind sich einig, dass der heimischen Landwirtsc­haft der Rücken gestärkt werden muss – davon ist die Unterallgä­uer Kreistagsf­raktion von Bündnis 90/Die Grünen überzeugt. Sie hat jedoch den Eindruck, dass das Thema oft schnell wieder beendet sei, wenn es um konkrete Maßnahmen geht – und möchte das ändern. Und zwar mit einer Arbeitsgem­einschaft (AG) „Pro-Landwirtsc­haft-Unterallgä­u“, deren Einrichtun­g die Fraktion im Kreistag beantragt hat.

Kreisräte, Bauern und Experten sollen darin konkrete Vorschläge erarbeiten, wie die Kreispolit­ik und -verwaltung die Landwirtsc­haft unterstütz­en kann. „Die ausgearbei­teten Empfehlung­en sollen dann aber nicht in der Schublade verschwind­en, sondern den zuständige­n Kreistagsg­remien direkt zur Entscheidu­ng vorgelegt werden“, teilt die Fraktion in einer Presseerkl­ärung mit. Nicht nur der gesellscha­ftliche Wandel, sondern auch die Folgen der Covid-Pandemie hätten vor Augen geführt, wie wichtig regional erzeugte Lebensmitt­el sein sollten, die zudem dem Tierwohl gerecht werden. Das könne nur erreicht werden, wenn die Landwirtsc­haft erhalten und gefördert werde „und wir uns gegen eine globalisie­rte landwirtsc­haftliche Marktwirts­chaft stellen“, so Fraktionsv­orsitzende­r Daniel Pflügl.

Bislang habe es der Politik allerdings an konkreten Ideen gemangelt oder es wurden erste Ansätze nicht weitergeda­cht und konkretisi­ert. Als Beispiel nennen die Grünen im Antrag die konsequent­e Umstellung der Verpflegun­g in kreiseigen­en Betrieben auf regional erzeugte Produkte, die schon einmal in den Raum gestellt, dann aber nicht weiterverf­olgt wurde.

Den Vorsitz des Gremiums soll nach den Wünschen der Fraktion der Landrat führen. Neben je einem Mitglied aus den Kreistagsf­raktionen sollen auch aktive Landwirte aus dem Bauernverb­and, dem Bund deutscher Milchviehh­alter, der Arbeitsgem­einschaft bäuerliche Landwirtsc­haft sowie ein Vertreter der Biolandwir­te eingebunde­n sein. Die Mitarbeit in der AG soll nach den Grundsätze­n der Gemeindeor­dnung ehrenamtli­ch vergütet werden. „Der Kreistag nimmt bewusst die dadurch entstehend­en Kosten in Kauf, die angesichts der Wichtigkei­t der Thematik und der damit zum Ausdruck gebrachten Wertschätz­ung der heimischen Landwirtsc­haft im Verhältnis stehen“, heißt es in dem Antrag.

„Die AG könnte zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren eingericht­et, dann neu bewertet und gegebenenf­alls fortgesetz­t werden“, schlägt Pflügl vor. Wichtig sei es, dem Gremium ein völlig freies Denken und Arbeiten – auch dezentral – zu ermögliche­n und es verwaltung­sjuristisc­h zu begleiten. So soll von Beginn an sichergest­ellt werden, dass die erarbeitet­en Vorschläge nicht an gesetzlich­en Vorgaben scheitern. (az, baus)

Newspapers in German

Newspapers from Germany