Insektenschutz: Vöhringen mäht künftig anders
Vöhringen Die Stadt Vöhringen will nun auch praktisch etwas für die Insekten tun. Nach einem entsprechenden Antrag von Stadtrat Christoph Koßbiehl plant die Stadt nun, die Art und Weise, wie die Grünflächen in der Stadt gemäht werden, zu ändern – zunächst zumindest auf allen ökologischen Ausgleichsflächen, Streuobstwiesen und Blühwiesen. So geht es aus einer entsprechenden Sitzungsvorlage im Bauausschuss hervor.
Bisher werden alle städtischen Grünflächen gemulcht, heißt es darin weiter. Durch den Luftsog, den rotierenden Messer erzeugen, kommen Studien zufolge Insekten und andere kleine Tiere zu Tode, weil sie kaum Fluchtmöglichkeiten haben. Als Alternative schlägt die Vöhringer Verwaltung die Mahd mit einem Doppelmessermähwerk, auch Balkenmäher genannt, vor. Tier können vor diesem Gerät leichter fliehen.
Der Nachteil: Das ökologisch verträglichere Mähen ist zunächst deutlich teurer, weil das abgeschnittene lange Gras aufwendig abtransportiert werden muss. Beim Mulchen wird es so stark zerkleinert, dass es auf den Flächen bleiben kann und dort verrottet. Der Kosteneffekt soll sich im Laufe der Jahre etwas relativieren, weil die Grünflächen bei der Mahd mit dem Balkenmäher langsam abmagern, wodurch der Aufwand zurückgeht. Langfristig könnten sogar Kosten gesenkt werden, heißt es von der Verwaltung.
Um Erfahrungen zu sammeln, soll vorerst nicht bei allen städtischen Grünflächen die Mähweise umgestellt werden. Die Stadt rechnet mit Mehrkosten von 50000 Euro, die zugunsten des Insektenschutzes im kommenden Jahr in den Haushalt eingestellt werden. Laut Sitzungsvorlage will die Stadt Vöhringen mit dieser Maßnahme auch ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. (fwo)