Rettung für die alte Linde
Umwelt Der 90 Jahre alte Baum, der an der Kapelle in Ay steht, hat durch enges Pflaster und niedriges Grundwasser zu wenig Flüssigkeit abbekommen. Stadt und Naturschützer helfen
Senden Naturschützer und die Stadt Senden setzen sich für die alte Linde in Ay ein. Die alte Linde an der Kapelle in Ay leidet nach Angaben von BUND-Kreisgeschäftsführer Bernd Kurus-Nägele seit Jahren an den rückläufigen Grundwasserständen im Illertal und damit unter mangelnder Wasserversorgung.
Der rund 90 Jahre alte Baum, der das Bild der Kapellen-Situation in Ay maßgeblich mitprägt, habe aufgrund der umgebenden Bepflasterung bis zum Stamm auch das wenige Niederschlagswasser nur noch geringfügig aufnehmen können. Die Folgen seien – gerade in den vergangenen beiden Sommern – massive Trockenschäden, die sich durch flächigen Laubverlust bereits in den Sommermonaten Juli und August bemerkbar machten.
Dieser für den Baum unerträglichen Situation hat sich der BUND Naturschutz angenommen. KurusNägele wandte sich eigenen Angaben nach an die Stadt Senden mit der Bitte, das Pflaster entfernen zu dürfen und lockeres Bodensubstrat sowie eine Baumnährstoffversorgung einbringen zu dürfen.
Die Stadtverwaltung und die Grünpflegeabteilung unter Andreas Rösch stimmten zu und unterstützten die Maßnahme finanziell und durch einen Container für das ausgebaggerte Pflaster und das anfallende nicht geeignete Bodenmaterial.
Am Freitag wurde die Maßnahme durchgeführt und die Linde von ihrer Bepflasterung befreit. Mit Minibagger
und in Handarbeit waren vier BUND-Naturschutz-Aktive tätig, um das Pflaster zu entfernen und in Handarbeit die Wurzelanläufe freizulegen. Im Anschluss wurde lockeres Bodensubstrat mit Nährstoffdüngung eingebracht. Nun hoffen BUND Naturschutz und die
Stadt Senden darauf, dass sich der Lindenbaum erholt und in den nächsten Jahren wieder austreibt und neue Äste und Blätter anlegen kann. „Dies wäre ein großer Gewinn für diesen bedeutenden Platz in Senden“, teilte Kurus-Nägele mit. (az)