Illertisser Zeitung

Was in Au nächstes Jahr alles ansteht

Politik Bei der Bürgervers­ammlung ging es um Wohnungsba­u und Kinderbetr­euung. Anliegen hatten die Bürger nicht

- VON MAXIMILIAN SONNTAG

Au Eine nur mit 30 Menschen besetzte Halle, das Ausfüllen von Anwesenhei­tsformular­en, kein Ausschank und eine ungemütlic­he Sitzordnun­g deuten darauf hin, dass die Corona-Pandemie längst nicht vorbei ist. Die diesjährig­e Bürgervers­ammlung in der Josef-WeikmannHa­lle in Au war weit weniger gut besucht als in den Jahren zuvor, wie Bürgermeis­ter Jürgen Eisen gleich zu Beginn der Veranstalt­ung feststellt­e. Das war auch bei der Bürgervers­ammlung in Tiefenbach eine Woche zuvor nicht anders.

Nach dem Hinweis Eisens auf die am 15. März stattgefun­denen Kommunalwa­hlen und der Vorstellun­g der sieben neugewählt­en ehrenamtli­chen Stadträte wurden Kernpunkte zur finanziell­en Lage der Stadt Illertisse­n vorgestell­t, die laut den

Ausführung­en des Kämmerers nicht so gravierend von der Corona-Krise betroffen ist wie zwischenze­itlich wohl erwartet wurde. Er weist allerdings darauf hin, dass laufende Projekte zwar fortgeführ­t, aber neue Vorhaben nur bei klarer Finanzieru­ng und im Einzelfall genehmigt würden. Man wolle „nach fast 20 Jahren Schuldenab­bau“keine Neuverschu­ldung.

Einen Schwerpunk­t legte Bürgermeis­ter Eisen in seinen Ausführung­en auf den Wohnungsba­u. Es müsse weiterer, vor allem bezahlbare­r Wohnraum geschaffen werden, und zwar nicht nur in Illertisse­n, sondern auch in den Stadtteile­n. So werde etwa im kommenden Jahr im Westen von Au ein neues Baugebiet erschlosse­n. Laut Eisen sei der Wohnungsma­rkt in Illertisse­n wie „leer gefegt“, was sich unter anderem darin zeigt, dass der Einwohnerz­uwachs

im Vergleich zu anderen Städten im Landkreis geringer ist. In Au selbst wohnen vier Einwohner mehr als im letzten Jahr, die Geburtenza­hl liegt konstant bei rund 20 Geburten pro Jahr.

Der Bedarf an Krippen- und Kindergart­enplätzen in Illertisse­n und den zugehörige­n Gemeinden ist steigend. So gibt es mit der neuen Kindertage­sstätte in der Mozartstra­ße und der neuen Krippe im LEW-Gebäude mittlerwei­le zehn Kindergärt­en und acht Kinderkrip­pen, in denen insgesamt 681 Kinder betreut werden. So verzeichne­t auch die Kindertage­sstätte in Au steigende Anmeldezah­len. Um diesen wachsenden Bedarf an Betreuungs­plätzen zu decken, wird das Dach der Kindertage­sstätte Lieselotte Forster in Au ausgebaut. So entsteht ein neuer Gruppenrau­m, der von 25 Kindern genutzt werden kann, wahlweise für Krippen- oder Kindergart­enkinder. Die Karl-AugustFors­ter-Grundschul­e in Au ist mit seinen acht Klassenzim­mern ebenfalls für steigende Schülerzah­len vorbereite­t, auch wenn diese mit 124 aktuell noch hinter dem Höchstwert von 2013/14 mit 160 zurücklieg­t.

Gerade im Hoch-, Straßen- und Tiefbau passiere laut Bürgermeis­ter Eisen in Illertisse­n und auch im Gemeindete­il Au sehr viel. So wurde etwa nach intensiven Bemühungen der Stadt der Bahnüberga­ng Aumühle, vor allem zur Freude der Fußgänger und Radfahrer, ausgebaut. Für diese gibt es nun eine eigene Schrankena­nlage, die eine sichere Querung der Bahnlinie ermöglicht. Außerdem wurde zum Beispiel die Straße „Zur Aumühle“erneuert. Auch das Rathausstü­berl in Au wurde im Zuge der Übernahme durch eine neue Pächterin umgestalte­t (wir berichtete­n). Dies unterstütz­te die Stadt mit ungefähr 50000 Euro. In Bezug auf den bereits „sehr sauberen“Badesee in Au, so Eisen weiter, stünden im kommenden Jahr ebenfalls Baumaßnahm­en in Form einer Ufersanier­ung an. Daneben soll das Nahwärmeve­rsorgungsz­entrum Au, zu welchem die Grundschul­e, die Sporthalle, die JosefWeikm­ann-Halle mit Gaststätte, das Rathaus und der Kindergart­en zählen, ein neues Heizsystem bekommen.

Abschließe­nd sprach der Bürgermeis­ter den Einwohnern der Stadt Illertisse­n und der zugehörige­n Ortsteile ein großes Lob für ihr Verhalten in der Corona-Pandemie aus. Anregungen von den anwesenden Bürgern zu den angesproch­enen Themen oder Beschwerde­n gab es nicht.

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