Was in Au nächstes Jahr alles ansteht
Politik Bei der Bürgerversammlung ging es um Wohnungsbau und Kinderbetreuung. Anliegen hatten die Bürger nicht
Au Eine nur mit 30 Menschen besetzte Halle, das Ausfüllen von Anwesenheitsformularen, kein Ausschank und eine ungemütliche Sitzordnung deuten darauf hin, dass die Corona-Pandemie längst nicht vorbei ist. Die diesjährige Bürgerversammlung in der Josef-WeikmannHalle in Au war weit weniger gut besucht als in den Jahren zuvor, wie Bürgermeister Jürgen Eisen gleich zu Beginn der Veranstaltung feststellte. Das war auch bei der Bürgerversammlung in Tiefenbach eine Woche zuvor nicht anders.
Nach dem Hinweis Eisens auf die am 15. März stattgefundenen Kommunalwahlen und der Vorstellung der sieben neugewählten ehrenamtlichen Stadträte wurden Kernpunkte zur finanziellen Lage der Stadt Illertissen vorgestellt, die laut den
Ausführungen des Kämmerers nicht so gravierend von der Corona-Krise betroffen ist wie zwischenzeitlich wohl erwartet wurde. Er weist allerdings darauf hin, dass laufende Projekte zwar fortgeführt, aber neue Vorhaben nur bei klarer Finanzierung und im Einzelfall genehmigt würden. Man wolle „nach fast 20 Jahren Schuldenabbau“keine Neuverschuldung.
Einen Schwerpunkt legte Bürgermeister Eisen in seinen Ausführungen auf den Wohnungsbau. Es müsse weiterer, vor allem bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, und zwar nicht nur in Illertissen, sondern auch in den Stadtteilen. So werde etwa im kommenden Jahr im Westen von Au ein neues Baugebiet erschlossen. Laut Eisen sei der Wohnungsmarkt in Illertissen wie „leer gefegt“, was sich unter anderem darin zeigt, dass der Einwohnerzuwachs
im Vergleich zu anderen Städten im Landkreis geringer ist. In Au selbst wohnen vier Einwohner mehr als im letzten Jahr, die Geburtenzahl liegt konstant bei rund 20 Geburten pro Jahr.
Der Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen in Illertissen und den zugehörigen Gemeinden ist steigend. So gibt es mit der neuen Kindertagesstätte in der Mozartstraße und der neuen Krippe im LEW-Gebäude mittlerweile zehn Kindergärten und acht Kinderkrippen, in denen insgesamt 681 Kinder betreut werden. So verzeichnet auch die Kindertagesstätte in Au steigende Anmeldezahlen. Um diesen wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken, wird das Dach der Kindertagesstätte Lieselotte Forster in Au ausgebaut. So entsteht ein neuer Gruppenraum, der von 25 Kindern genutzt werden kann, wahlweise für Krippen- oder Kindergartenkinder. Die Karl-AugustForster-Grundschule in Au ist mit seinen acht Klassenzimmern ebenfalls für steigende Schülerzahlen vorbereitet, auch wenn diese mit 124 aktuell noch hinter dem Höchstwert von 2013/14 mit 160 zurückliegt.
Gerade im Hoch-, Straßen- und Tiefbau passiere laut Bürgermeister Eisen in Illertissen und auch im Gemeindeteil Au sehr viel. So wurde etwa nach intensiven Bemühungen der Stadt der Bahnübergang Aumühle, vor allem zur Freude der Fußgänger und Radfahrer, ausgebaut. Für diese gibt es nun eine eigene Schrankenanlage, die eine sichere Querung der Bahnlinie ermöglicht. Außerdem wurde zum Beispiel die Straße „Zur Aumühle“erneuert. Auch das Rathausstüberl in Au wurde im Zuge der Übernahme durch eine neue Pächterin umgestaltet (wir berichteten). Dies unterstützte die Stadt mit ungefähr 50000 Euro. In Bezug auf den bereits „sehr sauberen“Badesee in Au, so Eisen weiter, stünden im kommenden Jahr ebenfalls Baumaßnahmen in Form einer Ufersanierung an. Daneben soll das Nahwärmeversorgungszentrum Au, zu welchem die Grundschule, die Sporthalle, die JosefWeikmann-Halle mit Gaststätte, das Rathaus und der Kindergarten zählen, ein neues Heizsystem bekommen.
Abschließend sprach der Bürgermeister den Einwohnern der Stadt Illertissen und der zugehörigen Ortsteile ein großes Lob für ihr Verhalten in der Corona-Pandemie aus. Anregungen von den anwesenden Bürgern zu den angesprochenen Themen oder Beschwerden gab es nicht.