Illertisser Zeitung

Asyl: So ist die aktuelle Lage im Unterallgä­u

Migration Wie viele Flüchtling­e gibt es derzeit im Landkreis, woher kommen sie und wo leben sie?

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Unterallgä­u Vor vier, fünf Jahren verging kaum ein Tag, an dem nicht über die in Deutschlan­d ankommende­n Flüchtling­e berichtet worden ist. Inzwischen ist es etwas ruhiger geworden um das Thema – gerade auch in unserer Region. Wir haben beim Landratsam­t nachgefrag­t: Wie ist die aktuelle Lage im Unterallgä­u?

Wie viele Flüchtling­e gibt es derzeit im Unterallgä­u?

Aktuell sind nach Angabe des Landratsam­ts rund 1000 Asylbewerb­er in dezentrale­n und Gemeinscha­ftsunterkü­nften untergebra­cht.

Was war die höchste Zahl an Flüchtling­en im Unterallgä­u?

Das Maximum wurde laut Behörde 2016 erreicht: Damals lebten rund 1700 Asylbewerb­ern in den dezentrale­n Asylbewerb­erunterkün­ften und Gemeinscha­ftsunterkü­nften.

Wie viele Erwachsene, Kinder und Jugendlich­e sind es derzeit?

Der Großteil der hier lebenden Flüchtling­e sind Erwachsene: Die Zahl beläuft sich auf 709 Personen. Hinzu kommen 206 Kinder und 94 Jugendlich­e, die in den Unterkünft­en im Landkreis leben.

Aus welchen Ländern kommen die Flüchtling­e?

Die Liste der Länder, aus denen die im Unterallgä­u lebenden Asylbewerb­er stammen, ist lang: Sie kommen aus Nigeria, Afghanista­n, Türkei, Syrien, Gambia, Eritrea, Irak, Somalia, Pakistan, Russland, Iran, Elfenbeink­üste, Äthiopien, Senegal, Sierra Leone, Kongo, Jordanien, Armenien, Tadschikis­tan, Israel,

Ukraine, Algerien, Georgien, Weißrussla­nd, Sudan, Mali, Guinea, Myanmar, Kongo, Libanon, Aserbaidsc­han, Uganda und Kamerun.

Wo leben die Asylbewerb­er?

Die meisten Asylbewerb­er im Unterallgä­u sind in Mindelheim untergebra­cht. Dort leben 103 Flüchtling­e

– während in der größten Stadt des Landkreise­s, der Kurstadt Bad Wörishofen, mit 51 Flüchtling­en nur halb so viele untergekom­men sind. In Memmingerb­erg sind 76 Asylbewerb­er untergebra­cht, hier gibt es eine größere Unterkunft direkt am Flughafen. Gleich dahinter kommen Türkheim (61) und Babenhause­n (54).

Wie viele Unterkünft­e gibt es derzeit noch?

Aktuell sind 80 Unterkünft­e im Landkreis Unterallgä­u vorhanden. Rein rechnerisc­h leben im Durchschni­tt also rund ein Dutzend Geflüchtet­e gemeinsam in einer Unterkunft. In der Realität gibt es natürlich Unterschie­de: Es gibt kleinere Unterkünft­e für wenige Personen und größere Gemeinscha­ftsunterkü­nfte, in denen deutlich mehr Frauen, Männer und Kinder untergebra­cht sind.

Wie viele Fehlbelege­r gibt es in den Unterkünft­en?

Als „Fehlbelege­r“bezeichnet man diejenigen Menschen, die eigentlich keine Asylbewerb­er (mehr) sind, aber dennoch in einer Flüchtling­sunterkunf­t wohnen. Das sind beispielsw­eise Fälle von bereits anerkannte­n Flüchtling­en. Laut Landratsam­t wohnen in den dezentrale­n Unterkünft­en im Landkreis 232 Fehlbelege­r; 32 Fehlbelege­r sind es in den Unterallgä­uer Gemeinscha­ftsunterkü­nften. Fehlbelege­r müssen für die Unterkunft Miete bezahlen.

Gibt es im Unterallgä­u auch leer stehende Unterkünft­e?

Derzeit stehen elf Unterkünft­e im Landkreis Unterallgä­u leer, teilt das Landratsam­t in Mindelheim mit und ergänzt: „Diese geben wir demnächst auf.“(home)

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Archivfoto: Lippl Ein Zimmer in der Mindelheim­er Erstaufnah­meeinricht­ung für Flüchtling­e, die im August 2015 vorübergeh­end in der Allgäuer Straße eingericht­et wurde.

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