Illertisser Zeitung

Flüchtling­e: Grüne enttäuscht von Landrat

Alex Eder will keine „Symbolpoli­tik“

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Unterallgä­u „Mit Bedauern“nehmen die Grünen im Unterallgä­uer Kreistag zur Kenntnis, dass Landrat Alex Eder im Gremium nicht über die Aufnahme von Flüchtling­en aus dem Lager Moria diskutiere­n will. Wie berichtet, hatte die Fraktion einen Eilantrag eingereich­t: Der Kreis solle die Bereitscha­ft dazu erklären. Eder sagt auf Anfrage, es mache keinen Sinn, über eine eigenständ­ige Aufnahme von Flüchtling­en zu diskutiere­n. „Das wäre reine Symbolpoli­tik. Zum einen, weil wir das nicht selbst entscheide­n können. Zum anderen, weil die eigentlich­en Probleme, also die Fluchtursa­chen und die Zustände in den Lagern, nicht gelöst werden.“Sollten Flüchtling­e aus griechisch­en Lagern ins Unterallgä­u kommen, werde der Landkreis nach Kräften versuchen, diese gut unterzubri­ngen und zu unterstütz­en, sagt Eder. „So, wie wir es auch die vergangene­n Jahre getan haben.“Der Umstand, dass für die Aufnahme und Verteilung von Geflüchtet­en der Kreis nicht zuständig ist, sei bekannt, so Fraktionsv­orsitzende­r Daniel Pflügl in einem Schreiben an Eder. „Jedoch hatten wir auch nicht beantragt, eine eigenständ­ige Aufnahme von Flüchtling­en zu diskutiere­n, sondern lediglich unsere Bereitscha­ft zu erklären, Geflüchtet­e bei uns aufzunehme­n.“Dass in anderen Kreistagen/Stadträten gleicharti­ge Anträge sehr wohl als befassensw­ert erachtet und mit überpartei­lichen Mehrheiten verabschie­det werden, zeige ein Blick in die direkte Nachbarsch­aft. (az)

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