Von der Ampel zum Regenbogen
Bis gestern dachte ich Einfaltspinsel, eine Ampel bestehe aus den Farben Grün, Gelb und Rot (beziehungsweise im Fall einer Fußgängerampel nur aus Grün und Rot). Die bayerische CoronaAmpel kennt nun dank unseres Ministerpräsidenten Markus Söder aber auch noch Dunkelrot – und das finde ich nur folgerichtig.
Schließlich gibt es immer wieder Menschen, die sich damit brüsten, noch bei Dunkelrot über die Kreuzung gewitscht zu sein, woraus ja zu schlussfolgern ist, dass es irgendwo schon längst diese vierstufigen, eben auch dunkelroten Ampeln zu geben scheint, auch wenn mir noch nie eine untergekommen ist.
Jedenfalls ist es schön, dass sich die Politik an der Lebenspraxis der Bürger orientiert und eben keine völlig neue, noch nie da gewesene Ampel erfindet, weil das am Ende wohl nur Verwirrung stiften würde und sich mancher fragen würde, was die jeweilige Farbe bedeutet. So ist klar: Grün steht für „alles paletti“, Gelb für „Obacht, jetzt wird’s ernst“, Rot für „Gefahr“und Dunkelrot, also Dunkelrot, ja, das steht klar für „noch größere Gefahr“.Sollten die Corona-Zahlen irgendwann – was ich freilich nicht hoffe – noch alarmierender werden, könnte man die Ampel um die Stufe Violett oder besser gleich Ultraviolett erweitern. Danach kämen Blau und Türkis und dann wieder Grün – also zumindest wenn man sich an dem Regenbogen orientiert, der ja auch der mir bis dato bekannten Ampel zugrunde liegt und außerdem zusammen mit dem Spruch „Alles wird gut“eng mit dem Thema Corona verknüpft ist. Erst einmal Dunkelgrün, versteht sich. Aber irgendwann ist vielleicht wirklich alles wieder paletti.