Illertisser Zeitung

Die Fasnet lebt trotz der Absage

So wollen die Ranzenburg­er weiter machen

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Dietenheim „So lang trotz manchem Sturme Alt-Ranzenburg noch lebt“, wie es in der ersten Strophe des „Ranzenburg­er Narrenmars­ches“heißt, wird in Illertisse­ns württember­gischer Nachbarsta­dt Dietenheim die „Fasnet“mit ihrer berühmten Mischung aus alemannisc­her Fasnet und rheinische­m Karneval gefeiert. Heuer allerdings brach tatsächlic­h wenige Tage nach Ende der Kampagne 2019/20 ein „Sturm“namens Corona aus, der alle Pläne verwehte.

„Wir sagen nicht die Fasnet ab, sondern es finden keine Veranstalt­ungen statt!“So beschreibt Präsident Jürgen „Jocky“Peter das Ergebnis der Jahreshaup­tversammlu­ng der Ranzenburg­er Narrenzunf­t. In Dietenheim wird also die Saison 2020/21 mit ihrer großen Tradition so gut wie komplett der Pandemie zum Opfer fallen. In den Beratungen, deren Ergebnis im Grundsatz bereits seit einiger Zeit feststand (wir berichtete­n), waren sich alle Beteiligte­n einig, dass man entweder eine „richtige Fasnet oder gar keine“feiern wolle. Aber auf keinen Fall „ebbes Halblebigs“.

So gibt es also zwischen dem 11.11.2020 und dem Fasnetsdie­nstag 2021 weder Prinzenpaa­r noch Saalverans­taltungen, keine „Narrenmess­e“und schon gar keine Straßenfas­net. Es könne höchstens sein, so „Jocky“Peter weiter, dass – falls es den dann aktuellen Vorschrift­en entspricht – eventuell am Haupt„Feiertag“der Fasnet, dem berühmten „Gompigen Doschtig“, kleine Gruppen mit Handwägelc­hen von Haus zu Haus ziehen und „ein Schnäpsle anbieten“. Aber auch das sei aus derzeitige­r Sicht noch völlig unsicher.

Ob die Versammlun­gsbestimmu­ngen wenigstens kleine spontane Feiern wie beispielsw­eise einen Hausball erlauben, müsse man erst noch sehen. Es gelte jedenfalls, so der Narrenpräs­ident, die offizielle­n Corona-Regeln genau zu beachten, nachdem der Alb-Donau-Kreis mit seinen Infektions­zahlen leider sehr hoch eingestuft sei. Die Stadt Dietenheim selbst sei davon zwar so gut wie nicht betroffen, aber man sei eben an die Regeln gebunden, die für den gesamten Landkreis gelten.

Vom weiteren Verlauf der Narrenzunf­t-Versammlun­g berichtete der Präsident, dass sich keine großen Neuigkeite­n ergeben hätten. Der Vorstand sei wiedergewä­hlt und die diversen Berichte seien gemäß Satzung abgegeben worden.

Dass sie in der Lage sind, kreative Ideen aufzubring­en und umzusetzen, soweit es erlaubt ist, haben die Ranzenburg­er Narren schon seit mehr als 125 Jahren zur Freude des Publikums aus nah und fern unter Beweis gestellt. Es bleibt allen nur die Hoffnung, dass die Schlusszei­len des „Ranzenburg­er Narrenmars­ches“zutreffen, die da lauten: „So lang die alte Iller durchs schöne Tal noch braust, stirbt auch in Ranzenburg­en die Fasenacht nicht aus: Narro-Ahoi!“(wis) »Seite 23

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