Illertisser sind zum Mitmachen aufgerufen
Stadtentwicklung Am Montag startet eine Ausstellung in der Schranne. Was man sich im Rathaus davon erhofft
Illertissen Es war ein neuer Weg, den die Stadt Illertissen im Frühjahr beschritten hat: Weil durch den Lockdown praktisch keine persönlichen Kontakte möglich waren, wurden die Illertisser erstmals auf elektronischem Wege zur Mitwirkung aufgerufen. Zur Entwicklung von Altstadt und Kernstadt konnten Bürger über eine Online-Plattform ihre Meinung sagen. Doch so ganz ohne persönliche Beteiligung geht das Projekt dann doch nicht voran. Deswegen startet am Montag eine Ausstellung in der Schranne.
Auftakt ist allerdings am Montag, 26. Oktober, um 13.30 Uhr noch vor der Schranne. Dort findet ein kurzer Vortag statt, welcher die Ausstellung zu den Zwischenergebnissen der vorbereitenden Untersuchung offiziell starten lässt. Florian Schilling, Leiter der Stadtplanung im Rathaus, erklärt, worum es geht: „Hintergrund ist, dass aufgrund der Pandemie keine „normale“Bürgerbeteiligung stattfinden kann, um die Bürger in die Stadtplanung für die nächsten 25 Jahre mit einbringen zu können.“25 Jahre sind dabei die Laufzeit des Sanierungsgebietes, welches fortgeschrieben werden soll.
Die Ergebnisse der Planung und auch die Erkenntnisse aus dem Online-Kommentierungstool sollen laut Schilling, in Form einer Ausstellung, mit vielen großen Plakaten in der Schranne präsentiert werden. Auch diese ist interaktiv: „Bürger
hier auch wieder Kommentare verfassen oder bereits abgegebene Kommentare ergänzen“, betont der Stadtplaner.
Die Kernstadt von Illertissen wurde 1992 erstmals als Sanierungsgebiet ausgewiesen – damit sind nicht nur Fördermöglichkeiten eröffnet, sondern auch für die Stadt rechtliche Instrumente zur Umsetzung verschiedener Maßnahmen gegeben. Vor zehn Jahren wurde das Sanierungsgebiet um den Bereich nordwestlich der Innenstadt erweitert, 2019 kamen die Schlossgärten östlich der Innenstadt dazu. Insgesamt betroffen sind 65 Hektar Stadtgebiet, umgerechnet etwa 91 Fußballfelder. Weil die Laufzeit bis 2021 befristet ist, geht es jetzt um die Verlängerung.
Bei der Untersuchung geht es nun darum, herauszufinden, welche Sanierungsziele schon erreicht wurden – und welche Missstände noch behoben werden müssen. Keine Kleinigkeit: Nach Erfordernis sind neue städtebauliche, soziale und strukturelle Sanierungsziele nicht nur festgelegt, sondern auch eine Sanierungssatzung formuliert worden. Unterstützt wird die Stadt dabei vom Würzburger Büro Schirmer Architekten und Stadtplaner. „Mit den vorbereitenden Untersuchungen wird ein Handlungs- und Entwicklungskonzept entwickelt, in dem die verschiedenen relevanten Aspekte der Stadtentwicklung in einer ganzheitlichen Betrachtung zusammengeführt und in strategische Zielaussagen mit Projektschwerkönnen punkte für die zukünftige Entwicklung der Kernstadt gebündelt werden“, erklärt Schilling.
Die interessanten und vielfältigen Ergebnisse aus der Online-Beteiligung sollen dabei genauso einfließen wie die Ergebnisse der MitmachAusstellung in der Schranne. Diese soll laut Schilling einen Einblick in den aktuellen Stand der Planung geben und die Möglichkeit schaffen, Meinungen, Ideen und Denkanstöße zu den wichtigen Themen der Stadtentwicklung der Stadt mitzuteilen.
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