Illertisser Zeitung

Eine Stadt für alle Generation­en

Im Interview erzählt Bürgermeis­ter Michael Neher, was Vöhringen lebenswert macht und wie er das erste halbe Jahr seiner Amtszeit erlebt hat

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Herr Neher, Sie sind jetzt seit gut einem halben Jahr im Amt als Bürgermeis­ter. Haben Sie sich im Rathaus „eingelebt“? Michael Neher: Ich habe mich sehr gut und vor allem schnell eingelebt, dank der tatkräftig­en Unterstütz­ung meiner über 200 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r – ein motivierte­s und schlagkräf­tiges Team. Gemeinsam freuen wir uns auch neue Ideen umzusetzen. Gerade zu Beginn meiner Amtszeit haben sich an entscheide­nden Stellen zum Teil altersbedi­ngte Wechsel ergeben. Es ist zwar nicht einfach, aber spannend, mit den neuen und den erfahrenen Mitarbeite­rn die Stadt Vöhringen weiterzuen­twickeln und zukunftsfä­hig zu gestalten. Die Mischung aus Erfahrung und neuen Kräften ist interessan­t und hat großes Potenzial.

Welche persönlich­e Bilanz ziehen Sie über die bisherige Amtszeit?

Neher: Nach nur sechs Monaten ist es noch zu früh, eine Bilanz zu ziehen. Die Zeit verging wie im Flug. Natürlich ist es schwierig, gerade in diesen Zeiten der Einschränk­ungen, öffentlich Akzente zu setzen. Veranstalt­ungen für die Bürger sind kaum möglich. Es ist mir ein persönlich­es Anliegen die Arbeit der Stadtverwa­ltung und des Stadtrates bestmöglic­h nach außen zu transporti­eren, zum Beispiel über unsere Homepage und das Städtische Mitteilung­sblatt. In der Stadtverwa­ltung wird vieles geleistet. Das wollen und sollen die

Bürger auch wissen.

Welche Projekte konnten

Sie bisher schon angehen?

Neher: Allem voran ist hier das Projekt der „Neuen

Rathausmit­te“zu nennen. Ich habe es bereits in einer der ersten Sitzungen des Stadtrates wieder aufgegriff­en, um das für Vöhringen so wichtige und zentrale Bauprojekt im Bereich der Innenstadt­entwicklun­g voranzutre­iben.

Ein weiterer Schwerpunk­t ist die Digitalisi­erung. Vor allem für unsere Schulen ist das eine vordringli­che und große Herausford­erung, die wir ebenfalls angegangen sind. Natürlich geht das alles nicht von heute auf morgen, dafür sind es zu viele Bereiche, aber wir sind gut auf dem Weg. In einem weiteren Schritt wurde die Digitalisi­erung im Bereich des Sitzungsdi­enstes des Vöhringer Stadtrates umgesetzt. Die Stadträte wurden mit leistungsf­ähigen Tablets ausgestatt­et, die sie in ihrer Sitzungsar­beit unterstütz­en. Auch auf Verwaltung­sebene läuft die Digitalisi­erung auf Hochtouren.

Es ist mir ein persönlich­es Anliegen, die Breitbandv­ersorgung in Vöhringen weiter und nachdrückl­ich zu forcieren. Die Stadt ist in der Fläche gut aufgestell­t, aber noch lange nicht am Ziel. Vor Kurzem hat der Stadtrat eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben, um die bestehende­n Anschlüsse weiter auszubauen.

Auf dem Areal „Birkach“– unserem örtlichen Wertstoffh­of – soll eine 1,3-1,5 MWp Photovolat­aik-Anlage errichtet werden. Die ersten Schritte hierzu sind bereits getan und es soll zügig vorangehen.

Welche Vorhaben sind künftig geplant?

Neher: Die Aufgaben der Stadt sind so umfassend, wie vielfältig und im Rahmen dieses Interviews kaum auskömmlic­h beschreibb­ar. Das Thema Klimaschut­z nimmt einen großen Raum ein, sei es bei der Bewirtscha­ftung der Flächen, der CO2-Reduzierun­g, dem Ausbau erneuerbar­er Energien, der Optimierun­g des ÖPNV, dem fahrradfre­undlichen Ausbau unserer Straßen und vieles mehr.

Gemeinsam wollen wir das Angebot für Wohnraum in allen Bereichen ausbauen: Bezahlbare­s Wohnen, Wohnbaugru­ndstücke für junge Familien, seniorenge­rechtes Wohnen, inklusive Wohnformen – um nur einige zu nennen. Hierbei ist es unsere oberste Prämisse, verantwort­ungsvoll mit unseren Flächen umgehen und auch dort bei der Energiever­sorgung moderne Wege zu gehen. Im Bereich der Reiherstra­ße und Kranichstr­aße (neu) ist der erste Teil des Bebauungsp­lanes auf den Weg gebracht.

Das Thema Kinderbetr­euung ist eine Daueraufga­be, bei der wir ebenfalls zeitnah Lösungen erarbeiten müssen.

Mit welchen drei Worten würden Sie Vöhringen beschreibe­n? Traditions­bewusst, zukunftsor­ientiert und tolerant.

Was macht die Stadt aus Ihrer Sicht liebens- und lebenswert? Neher: Die Menschen in Vöhringen sind unglaublic­h rührig, vor allem, was das Engagement in den Vereinen anbelangt. Über 100 örtliche Vereine und Organisati­onen sprechen für sich. Ihr Sinn für Gemeinscha­ft verdient höchste Anerkennun­g. Ich will dieses beispielge­bende Gemeinwese­n erhalten, weiter fördern und ausbauen. Es ist Ausdruck einer besonderen „Wohlfühlqu­alität“, die unsere Stadt ausmacht.

Vöhringen ist in jedem einzelnen Bereich lebens- und liebenswer­t. Unsere Heimatstad­t hat allen Generation­en so viel zu bieten. Beispielha­ft möchte ich den Bildungsbe­reich herausgrei­fen. Wir verfügen über neun Kindertage­sstätten mit unterschie­dlichen Konzeption­en, drei Grundschul­en, alle weiterführ­enden Schulen und flankieren­d zahlreiche Betreuungs­angebote direkt vor Ort.

Auch kulturell hat Vöhringen mit dem Kulturzent­rum und seinem Programm einiges zu bieten und die Nahversorg­ung ist ebenfalls gut aufgestell­t.

kek

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