Herr Heilgemeir will weiter senden
YoutubeLehrer Seine Videos bekommen immer mehr Fans
„Es hat sich echt viel verändert“, sagt Bernhard Heilgemeir. Damit meint er die Zeit, seitdem im April auf der Capito-Seite ein Artikel über ihn und seine Youtube-Videos erschienen ist. In denen erklärt er Schulthemen wie Winkel, Brüche und Wortarten. Seitdem hat Bernhard Heilgemeir noch mehr Fans.
Sein letztes Video hat Herr Heilgemeir vor drei Monaten hochgeladen. Er filmt normalerweise in einem Klassenzimmer in der Montessorischule Dinkelscherben. Dort unterrichtet er unter anderem Deutsch und Mathe. Dann ist er aber in ein anderes Klassenzimmer ohne Beamer und Whiteboard gekommen, sodass er nicht mehr seine Präsentationen abspielen kann. „Ich hoffe, dass ich ab Weihnachten weitermachen kann.“
Denn viele fragen unter seinen Videos, ob er noch andere Sachen in seinen Videos erklären kann. Außerdem freut es Herr Heilgemeir, wenn sich die Leute bedanken. „Du hast mir geholfen, wegen dir hab ich meine mündliche Prüfung geschafft“, steht zum Beispiel in den Kommentaren. Oder: „Ohne dich hätte ich morgen eine 6.“
Herr Heilgemeir findet es schön zu sehen, dass seine Erklärungen funktionieren. Nach dem Zeitungsartikel haben ihn viele Menschen angesprochen, die er schon seit Jahren nicht mehr getroffen hat. Seine Präsentationen, Unterrichtsmaterialien und so weiter stellt er auf eine Internetseite für Lehrer. So haben auch seine Kollegen im ganzen Land etwas von seiner Mühe.
Was sich auch seit April verändert hat, ist die Ausrüstung von Herrn Heilgemeir. Seine ersten Videos filmte er noch mit der Kamera von seinem Tablet. Er stapelte Bücher und Kisten, damit die Kamera auf der richtigen Höhe ist. „Dann ist das Tablet beim Filmen umgekippt und ich musste von vorn anfangen.“Also hat er lieber eine Kamera und ein Stativ genommen. Die Sachen hat er zu Weihnachten bekommen. Weil da der Ton sehr gehallt hat, als wäre er in einer großen Schlucht, hat er sich noch ein zusätzliches Mikrofon gekauft.
Der Lehrer ist mittlerweile nicht nur besser ausgerüstet, sondern hat auch viel gelernt: Zum Videodrehen braucht er inzwischen zehn Minuten. „Am Anfang habe ich noch zwei Stunden für zwei, drei Videos gebraucht, weil ich mich versprochen habe und es noch mal gedreht habe.“Das sei ihm aber nun egal, dann hat er eben mal einen Versprecher. Das anschließende Schneiden dauert nur noch etwa 15 Minuten statt einer Stunde. „Ich hatte ja keine Ahnung, wie das geht.“
Durch seine Videos wurde außerdem der Leiter der Volkshochschule Augsburg auf Herrn Heilgemeir aufmerksam. An der Volkshochschule können Menschen in ihrer Freizeit Kurse belegen, um zum Beispiel andere Sprachen oder Computerprogramme zu lernen. Ab dem zweiten Halbjahr wird Herr Heilgemeier dort Schülern der Mittelschule bei ihrem Abschluss helfen.
Die Videos
bewegtes.lernen@web.de.