Duftende Diva
Küche Reife Quitten verströmen einen betörenden Duft: je nach Sorte von zart-zitronig bis hin zu Rose, auf jeden Fall wie keine andere Frucht. Der Herbst ist ihre Zeit, im Garten, am Markt und manchmal sogar im Supermarkt
Augsburg Wenn die apfelförmigen Früchte goldgelb vom Baum leuchten, ist es Zeit zum Ernten: Quitten. Ottilie Nässl macht der Einfachheit halber – die Familie betreibt bei Eurasburg im Kreis Aichach-Friedberg eine Obstpresse – erst mal Saft daraus. Den wird die Hauswirtschaftsmeisterin später mit Gewürzen wie Zimt und Nelken zu Wintersirup, Glühwein oder Gelee für ihren Hofladen verarbeiten. Stets aber steht am Frühstückstisch eine Flasche „Quitte pur“für ihren Mann Xaver parat. „Sobald es ihn im Hals kratzt, trinkt er ein Glas davon“, erzählt Nässl. Seiner Erfahrung nach ist das die beste Vorbeugung gegen beginnende Halsentzündung.
Die harten Früchte enthalten viele Vitamin- und Gerbstoffe, sind also sehr gesund. Wenig bekannt ist, dass Quitten, die aus dem Kaukasus stammen und über Griechenland zu uns kamen, schon im 8. Jahrhundert in der Heilkunde eingesetzt wurden – gegen Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Entzündungen
Spezialitäten wie Quittenbrot, Quittenbrand oder Quittenlikör zu schätzen. Freuen kann sich, wer von einem benachbarten Hobbygärtner die eine oder andere Quitte geschenkt bekommt. Geerntet wird zwischen September und November, bevor sich dunkle Flecken auf den Früchten zeigen sowie vor den ersten längeren Frösten.
Der optimale Erntezeitpunkt hängt davon ab, was mit den Quitten passieren soll: Wenn man sie direkt verarbeiten will, sollten die Früchte vollreif und aromatisch sein. Das ist der Fall, sobald die Schale gleichmäßig goldgelb und ohne Flaum ist und die Früchte einen intensiven würzigen Duft verströmen. Außerdem sind die Kerne im Inneren braun.
Wer Quitten noch eine Weile lagern möchte, holt sie etwas früher vom Baum, wenn die Farbe von Grün ins Gelbe umschlägt und die Früchte beginnen, ihren Flaum zu verlieren. Vorsicht: Nicht zu früh, sonst schmecken sie bitter.
So hart die Früchte auch sind, wollen sie doch mit Vorsicht behandelt werden. „Die Quitte ist eine Mimose. Man sollte sie beim Ernten
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