Wieder falsche Polizisten am Apparat
Fälle im Landkreis Neu-Ulm häufen sich
Landkreis Am Donnerstagnachmittag haben Telefonbetrüger wieder verstärkt versucht, vor allem Senioren abzuzocken. Ihre Masche: der falsche Polizist. Dem Polizeipräsidium in Kempten wurden etliche Anrufe aus Neu-Ulm, Günzburg und Umgebung gemeldet.
Die Betrüger versuchten es mit dem bewährten Trick, dass sie sich als Beamte der Kripo ausgaben und behaupteten, Einbrecher festgenommen zu haben. Bei den Kriminellen sei eine Liste mit weiteren Einbruchsopfern gefunden worden. Um Wertgegenstände vor Diebstahl zu schützen, sollten diese zur Verwahrung der Polizei übergeben werden.
Obwohl immer mal wieder einzelne Menschen auf die Masche hereinfallen und sich tatsächlich um namhafte Geldbeträge prellen lassen, kennen die meisten den Trick bereits. Und so ließen sich die Angerufenen nicht in die Irreführen und alarmierten die richtige Polizei.
Insgesamt wurden im Laufe dieses Jahres im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums mehr als 1000 solcher Trick-Anrufe registriert. Das ist allerdings etwas weniger als im Jahr zuvor. Dennoch hatten die Betrüger achtmal Erfolg, einmal mehr
Offenbar haben die Täter dazugelernt
als 2019. Dabei sahnten sie ordentlich ab: Die Schadenshöhe liege mit derzeit 300000 Euro bereits um 100000 Euro höher als 2019. Deshalb warnt die Polizei: Das Phänomen der Callcenterbetrüger ist damit aktuell wie nie zuvor.
Offenbar haben die Täter dazugelernt: Denn mittlerweile wurden immer mehr Boten festgenommen, nachdem die Angerufenen zum Schein auf die Forderungen der Anrufer eingegangen waren und die Polizei eingeschaltet hatten. Deshalb wurde in einem aktuellen Fall in Kaufbeuren eine weitere Seniorin überredet, ein Paket mit Wertgegenständen bei einer anderen Rentnerin abzuholen. Ziel der Betrüger sei es, solche Boten dazu zu bringen, das Paket an einem öffentlichen Platz abzulegen, wo es in einem unbeobachteten Moment entwendet werden kann. Die Polizei rät deshalb: Auf keinen Fall Wertgegenstände rausrücken. (az)