Inspiration im stationären Handel finden
Wolfgang Puff, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Bayern, im Gespräch
Herr Puff, seit dem 2. November gelten bundesweit wieder massive Einschränkungen. Während beispielsweise Restaurants, Kinos und Fitnessstudios nach aktuellem Stand bis Ende November schließen müssen, haben Einzelhandelsgeschäfte geöffnet. Welche Auswirkungen können aber Maskenpflicht & Co. auf den Einzelhandel haben? das nicht so konsequent gehandhabt. Dabei muss man im Auge haben: Die Begegnungen im Einzelhandel sind in der Regel eher flüchtiger und kurzfristiger Natur. Dort, wo die Beratung intensiver ist, etwa beim Juwelier oder im Textileinzelhandel, müssen die entsprechenden Regeln eingehalten werden: Abstand, Händehygiene, Maske. Das funktioniert auch bestens: Wir kennen keinen Hotspot im Einzelhandel. eine Homepage zu haben und sich in den sozialen Medien zu präsentieren. Click and collect, ein Aufbau von Lieferdiensten und Neuerungen beim Marketing dürfen keine Fremdwörter sein. Es ist darüber nachzudenken, auf Plattformen zu gehen und andere Absatzwege zu entdecken. Selbstverständlich muss Beratungsund Servicequalität stimmen und vor allem das Herz dabei sein, denn unsere Kunden müssen sich wohlfühlen im stationären Handel.
Der Handelsverband ist Mitinitiator der Kampagne „Anfassbar gut“. Was steckt da dahinter?
Puff: Die Kampagne haben wir zusammen mit unserem langjährigen Partner Signal Iduna ausgearbeitet. Sie hat ihren Platz vorrangig in den sozialen Medien und soll vor Augen führen, wie bereichernd es ist, den Einkauf im stationären Handel auch mit den Sinnen zu erleben, zu riechen, zu fühlen, zu sehen. Online suche ich etwas und finde es womöglich auch. Aber es fehlt diese Inspiration, diese Haptik. Das bietet nur der stationäre Handel. Ich bin der Meinung, dass die Jüngeren, die mit dem OnlineEinkauf aufgewachsen sind, mit zunehmendem Alter sich den Geschäften vor Ort zuwenden werden, Ältere aber das Internet mehr für sich entdecken. Wir gehen sehr, sehr hybrid in die Zukunft. Eines gilt: Wir schätzen erst, wenn wir nicht mehr haben, wenn wir nicht mehr können, wenn wir nicht mehr dürfen. Vielleicht sollten wir uns das zu Herzen nehmen.