Illertisser Zeitung

Musik mit schwäbisch­em Herzblut

Lieder Der Weihnachts­song „Mei Herz des goht auf“von Stefan und Sonja Neuberger und dem Illerriede­r Marco Ramadani ist ein persönlich­es Gemeinscha­ftsprojekt

- VON ANNA KATHARINA SCHMID

Illertisse­n Weihnachtl­iche Klänge und schwäbisch­es Herzblut: Das verbindet der Weihnachts­song „Mei Herz des goht auf“der Geschwiste­r Neuberger und des Illerriede­rs Marco Ramadani. Am vergangene­n Freitag ist er offiziell veröffentl­icht worden – mit einem kreativen, eigens zusammenge­bastelten Video.

Die Melodie stammt von Marco Ramadani, der in diesem Jahr durch seine Version von „St. Tropez am Baggersee“lokal bekannt wurde. Stefan Neuberger schickte dem Illerriede­r daraufhin ein eigenes Lied und beide verstanden sich auf Anhieb. „Wir wollten mal was zusammen machen“, sagt Neuberger. Im August kam Ramadani mit einer Weihnachts­melodie auf Neuberger zu. Dieser schrieb einen Text dazu und sang ihn mit seiner Schwester Sonja Neuberger ein.

Der Kindergart­enleiter aus Tiefenbach macht seit seiner frühen Jugend Musik. „Wir sind oft am Lagerfeuer gesessen und haben beim

Gitarrespi­elen Griffe voneinande­r abgeschaut“, erinnert sich der 52-Jährige. Er und seine Schwester singen auch auf Taufen und Hochzeiten. Zusammen Musik zu machen ist für beide eine Herzensang­elegenheit.

Sonja Neuberger sagt dazu: „Wir finden sofort die Harmonien, wenn wir singen.“Durch die familiäre

Verbindung und gemeinsame Vergangenh­eit könnten sich beide besonders gut aufeinande­r verlassen. Für Stefan Neuberger ist das gemeinsame Musizieren noch aus einem anderen Grund besonders: „Es gibt mir Sicherheit, wenn meine Schwester mitsingt.“

„Mia schiaßad Träna end Auga, kriag a heimeliges G’fühl“: Für den Text musste er nicht lange überlegen. „Ich habe die Melodie beim Sandkasten­bauen angehört, immer wieder“, sagt er und schmunzelt.

Dann suchte er Wörter passend zum Rhythmus und es entwickelt­e sich eine Dynamik. Sich hinsetzen und zwanghaft etwas überlegen, das funktionie­re für ihn nicht. Bei Neuberger macht es irgendwann „Klack“im Kopf und der Text fließt – wenn er mit dem Herzen dabei ist: „Am Text hängt immer ein Stück eigener Geschichte dran.“

Im Tonstudio von Marco Ramadani sangen die Geschwiste­r den Song ein. Ideen für ein Video gab es zunächst keine – bis Neubergers Stieftocht­er „Mei Herz des goht auf“hörte. „Der Song lief bei ihr den ganzen Abend“, sagt der Erzieher und lacht. Gemeinsam mit einer Freundin notierte sich die Elfjährige Schlüsselw­örter aus dem Lied und malte Bilder dazu auf die Straße. Bunte Herzen, Häuser, Familien, die sich an den Händen halten: Das Video mit Fotos der Straßenmal­ereien hat Neubergers Sohn zusammenge­schnitten. Eine Anleitung bekam er von einem Freund, insgesamt sieben Stunden habe es gedauert.

„Von den Kindern war so eine Begeisteru­ng da“, sagt Neuberger und lächelt. Das Video sei nicht perfekt, aber authentisc­h und komme von Herzen – wie der Text auch: „Wenn i dann en’d große Auge schau, wird’s mir oms Herz ganz warm.“Die ganze Entwicklun­g des Lieds und die Aufnahme im Tonstudio war eine tolle Erfahrung für den Erzieher. „Ich war ganz baff. Und das Lied ist ein echter Ohrwurm – immer noch.“

Wie es mit dem Song weitergeht, sei Glückssach­e. Stefan Neuberger hat mehrere Radiosende­r angeschrie­ben, einer habe bereits geantworte­t. Das schwäbisch­e MundartRad­io will den Song mit ins Weihnachts­programm aufnehmen. Neuberger geht es nicht darum, mit dem Song Geld zu verdienen. „Wenn sich ein paar Leute daran freuen können, reicht mir das.“

Stefan Neubergers Sohn hat das Musikvideo geschnitte­n

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Foto: Alexandra Neuberger Die Geschwiste­r Stefan Neuberger aus Tiefenbach und Sonja Neuberger aus Vöhringen haben gemeinsam einen schwäbisch­en Weihnachts­song eingesunge­n. Ein Radiosende­r will das Lied sogar in sein Weihnachts­programm aufnehmen.

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