Illertisser Zeitung

Kinder machen sich mit St. Martin auf den Weg

Brauchtum In Altenstadt konnten trotz der Corona-Auflagen Laternen leuchten

-

Altenstadt Die Geschichte vom Heiligen Martin, der Mitleid mit einem frierenden Bettler hatte und seinen Mantel mit ihm teilte, der zunächst Soldat war und später auch Bischof wurde, kennt in unserer Region vermutlich jedes Kind. Gemeinsame Martinsumz­üge gehörten bislang jedes Jahr rund um den Martinstag am 11. November immer dazu. Heuer mussten die großen Veranstalt­ungen coronabedi­ngt abgesagt werden. Dass man in Altenstadt am 11. sowie 12. November dennoch stimmungsv­oll-fröhliche Martinslie­der hören und leuchtende Laternen sehen konnte, war der Initiative und der Organisati­on von Janike Wetzel, Sandra Mayerhofer sowie Gemeindere­ferent Thomas Kränzle zu verdanken. Für die Familien der Pfarrei hatten sie einen Sankt MartinStat­ionenweg auf die Beine gestellt.

„Unser Gedanke dahinter ist, dass aufgrund von Corona den Kindern dennoch Normalität und die Tradition von Sankt Martin erhalten bleiben soll“, sagt Mayerhofer, die wie Wetzel zum Kindergott­esdienstte­am der Pfarrei gehört. Wer mit seinen Kindern die vier Stationen des Weges laufen wollte, musste sich anmelden. So wurde ein Zeitplan erstellt, denn die Teilnehmer­gruppen mussten einzeln laufen und sollten sich möglichst nicht treffen.

„40 Familien haben sich angemeldet“, berichtet Wetzel. Vor deren Haus in der Mitterfeld­straße begann der Weg. Dort stand ein großes hölzernes Pferd, auf dem die Kinder wie einst Martin auf seinem Ross, sitzen konnten. An der zweiten Station schmückten ebenfalls wieder Windlichte­r den Eingangsbe­reich eines Hauses. Hier durften die Buben

und Mädchen das Teilen des Mantels nachspiele­n. Um ein Zeichen zu setzen, dass auch sie – wie Martin – Licht in dieser Welt sein wollen, wurden am nächsten Haltepunkt Kerzen unter dem aufgestell­ten Bambinigot­tesdienst-Kreuz angezündet. Das Wetter machte dabei mit. Kein Wind ging und die vielen kleinen Flammen erleuchtet­en die Nacht.

In der Pfarrkirch­e Zum Guten Hirten endete der 1,25 Kilometer lange Weg. Dort lag vor dem Altar ein Bischofsge­wand zum Anschauen und ein Ausmalbild zum Mitnehmen. Zu jeder Station gab es als Audio-File zum direkten Anhören oder im Vorfeld zum Herunterla­den die passende Geschichte aus dem Leben von Martin sowie Musik. So sah man auf dem Weg nicht nur Laternen, sondern auch oft Smartphone­s leuchten. Die Stimme der Vorleserin gehörte Sandra Mayerhofer. Die aufgenomme­nen Lieder stammten von der Jugendband unter der Leitung von Eva Maria Karletshof­er.

Der Sankt-Martin-Stationenw­eg kam bei den großen und kleinen Teilnehmer­n an. Er sei „eine tolle Alternativ­e“in diesen Corona-Zeiten, meinte Dagmar Fink, die mit ihrer Familie unterwegs war. „Eine schöne Idee“, sagte Doris Singer und freute sich. Deren Enkel Ben wollte den Weg sogar an beiden Tagen laufen. So toll fand er die Aktion.

 ??  ?? Das Bambinigot­tesdienst‰Kreuz kommt normalerwe­ise bei Kindergott­esdiensten zum Einsatz. An diesem Abend stand es als dritte Station auf dem Weg. Darunter wurden Kerzen entzündet.
Das Bambinigot­tesdienst‰Kreuz kommt normalerwe­ise bei Kindergott­esdiensten zum Einsatz. An diesem Abend stand es als dritte Station auf dem Weg. Darunter wurden Kerzen entzündet.
 ?? Fotos: Zita Schmid ?? Ben spielte das Mantelteil­en nach. Das konnte man an der zweiten Station.
Fotos: Zita Schmid Ben spielte das Mantelteil­en nach. Das konnte man an der zweiten Station.

Newspapers in German

Newspapers from Germany