Glücksmomente aus der Heimat im Bild
Neuer Kalender von Alois Thoma aus Nattenhausen
Krumbach Blickt Alois Thoma aus dem Fenster seines Wohnzimmers, grüßen ihn zwei Kirchtürme und das Günztal liegt ihm zu Füßen. Dieser Blick wirkt wie das Versprechen, dass es gleichsam vor der Haustüre viel Sehenswertes und Schönes zu entdecken gibt. Alois Thoma ist täglich unterwegs, meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad, auf Entdeckungsreise zu den Schönheiten seiner schwäbischen Heimat. Etwa 5000 Fotos schießt er Jahr für Jahr. Viele davon gelangen in die Öffentlichkeit, in die Tageszeitung, in Ausstellungen, in Bücher und in den Kalender, der alle zwei Jahre erscheint. Die neueste Ausgabe des Kalenders liegt nun unter dem Titel „Glücksmomente 2021. Heimatkalender von Alois Thoma“vor.
Es ist der neunte Kalender von Alois Thoma in Folge. Auf die Idee habe ihn ein Besucher einer seiner Fotoausstellungen gebracht, erzählt Alois Thoma. Der Besucher regte ihn an, die Fotos der Heimat jedem schwäbischen Haushalt zugänglich zu machen, der sie haben wolle. Ein Kalender sei dafür besonders geeignet, ist er doch das ganze Jahr über Tag für Tag präsent und in Gebrauch. Mittlerweile werde der Kalender auch gerne verschenkt, des Öfteren auch an Personen, die weggezogen seien, berichtet Alois Thoma. In mehrere europäische Länder werde er „exportiert“und ein Exemplar schaffe es regelmäßig bis nach Australien.
Der Kalender wirkt sorgsam zusammengestellt, jedes Foto repräsentiert den Naturzustand und die Stimmung des jeweiligen Monats. Reichlich Geduld sei nötig beim Fotografieren, man müsse den optimalen Zeitpunkt abwarten können. Das Licht spiele natürlich eine große Rolle. Oder er experimentiere mit Wolkenformationen, die Spannungen ins Bild zaubern.
Ein anderer wichtiger Faktor sei der Zufall. In einer Tauphase bildeten sich im Eis des Oberrieder Weihers Wasserpfützen. Den Moment zu erwischen, in dem sich das Abendlicht in den Pfützen spiegele und ein Vogelschwarm den Abendhimmel auflockere, das könne man nicht planen, das werde einem geschenkt, meint Alois Thoma. Sein Februar-Bild mit Oberrieder Weiher, Tafertshofer Kirche, Hügel und Abendhimmel erinnert durch seine Farbflächenstruktur an gewisse Techniken der französischen Impressionisten. Nicht nur auf diesem Foto zeigt sich die künstlerische Ader von Alois Thoma. Komposition und Positionierung des Motivs, die Inszenierung des Lichts, die Auswahl aus der Farbpalette, das Spiel mit der Schärfe, all das beherrscht Alois Thoma mit Meisterschaft und einer 40-jährigen Erfahrung. (hli)
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