Das Duell der echten Fünfziger
Mike Tyson boxt gegen Jones junior
Los Angeles Boxer geben sich immer böse. „I am so mean, i make medicine sick“, tönte einst Muhammad Ali, der Größte alle Zeiten. Er sei so böse, dass er sogar Medizin krank mache. Nun ja, Sprüche klopfen zählt zum Kerngeschäft im Boxen, damit die Börse klingelt. Mike Tyson bildet da keine Ausnahme. Im Ring erlangte der gedrungene Amerikaner zweifelhaften Weltruhm, als er Evander Holyfield am Ohr knabberte. Außerhalb der Ringseile wankte Tyson eher wie ein Getriebener durchs Leben. Die Langeweile bekämpfte er mit ungesunden Mitteln. Es war nicht leicht, von dem Teufelszeug zu lassen, erzählte er: „Hillary Clinton hat mal erklärt: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind aufzuziehen. Ich würde es mal so sagen: Es hat ein ganzes Dorf gebraucht, um mich von den Drogen und dem ganzen Alkohol wegzubekommen.“Sprüche klopfen kann Tyson auch. Im fortgeschrittenen Alter wagt er am Samstag ein Comeback, wie so viele Kämpfer vor ihm.
Es wird ein Duell der Vorruheständler, die es zusammen auf 105 Jahre bringen. Die beiden Ex-Weltmeister Tyson, 54, und Roy Jones junior, 51, kämpfen in Los Angeles zum ersten Mal in ihrem Leben gegeneinander. Und vor allem Tyson hält sich vor seinem Comeback 15 Jahre nach seinem letzten Auftritt