Mit Blasmusik und „Ochs am Spieß“der CoronaKrise trotzen
Projekt Die Metzgerei Reinartz in Breitenthal möchte mit einer Aktion in schwierigen Zeiten ein Zeichen setzen
Breitenthal Einmal noch in diesem Jahr möchte Bernd Reinartz von der Metzgerei Reinartz in Breitenthal seinen in der Region bestens bekannten Ochsengrill anwerfen – Corona zum Trotz. „Leider mussten wir wegen der Corona-Krise in diesem Jahr viele Veranstaltungen wie beispielsweise das Dorffest oder das Maifest absagen“, bedauert er.
Deshalb ließ sich Reinartz etwas einfallen: Am kommenden Sonntag, 29. November, mittags von 11 bis 14 Uhr wird die Vordere Dorfstraße in Breitenthal vor der Metzgerei gesperrt. Dann können sich die Kunden beim „Drive-in-Verkauf“mit leckerem Ochs vom Spieß eindecken. Die Kunden müssen nicht aussteigen, das Essen wird direkt zum Auto gebracht und abkassiert. Schmecken lassen kann man sich den Grillbraten entweder im Auto oder man nimmt sich das Essen mit nach Hause. Für gute Stimmung wird Blasmusik vom Band sorgen. Auch ein Akkordeonspieler wird die Besucher unterhalten, sagt Bernd
Reinartz. „Wir möchten ein wenig Oktoberfest-Stimmung aufkommen lassen“, meint Reinartz.
Dass ein Ochs am Spieß überhaupt noch gebraten werden kann, ist der Erfindung von Jakob Reinartz, dem Großvater von Bernd Reinartz, zu verdanken. Im Jahr 2002, nach der BSE-Krise, wurde untersagt, einen Ochsen, älter als zwölf Monate, mit Wirbelsäule zu grillen. Jedoch gerade ein älterer Ochse habe einen reiferen und kräftigeren Geschmack, was unter Kennern bekannt sei.
Der findige Metzgermeister Jakob Reinartz entwickelte eine Spezialaufhängung mit einer künstlichen Wirbelsäule. Eine Spezialsäge wurde entwickelt, um das Rückgrat zu entfernen, ohne den Ochsen zu zerteilen. Reinartz meldete die Konstruktion der künstlichen Wirbelsäule zum Patent an. Seither kann sich die Breitenthaler Metzgerei Reinartz mit einem EU-Patent für ihren „Ochs am Spieß“schmücken. (lmm)