Illertisser Zeitung

Anschläge: Polizei sucht Zeugen

Briefbombe­n aus Ulm beschäftig­en Ermittler

- VON MICHAEL KROHA

Ulm Dreieinhal­b Wochen nach den Anschlägen auf Lebensmitt­elunterneh­men wie Lidl und Wild (Capri Sonne) mit explosiven Postsendun­gen suchen die Ermittler nach weiteren Zeugen. Jetzt wurde eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Man erhoffe sich so Hinweise zu dem Mann, der die Pakete in der Rosengasse in Ulm gegen 14 Uhr aufgegeben habe, so die Ermittler. Eine Überwachun­gskamera hatte die Szene aufgezeich­net. Fotos wurden bereits veröffentl­icht.

Kurz nach den Anschlägen war ein Rentner festgenomm­en worden, der nach Informatio­nen unserer Redaktion im Ulmer Stadtteil Wiblingen lebte. Nach Überzeugun­g der Ermittler hat er die explosiven Pakete verschickt. „Der dringende Tatverdach­t besteht weiter“, so ein Staatsanwa­lt. Der Mann, der die Pakete aufgegeben habe, habe aber eine Maske, einen Schal und eine Mütze getragen. Daher sei nicht ausgeschlo­ssen, dass es sich etwa um einen Gehilfen handele. „Wir wollen die Beweislage so gut gestalten wie möglich“, hieß es. Der Rentner bestreitet die Taten weiterhin. Auch das Motiv sei unklar. Er sitzt in Untersuchu­ngshaft.

Die Serie hatte am 16. Februar im baden-württember­gischen Eppelheim begonnen. Dort war in der Warenannah­me beim Getränkehe­rsteller Wild ein Mann durch eine Verpuffung verletzt worden, als er ein Paket annahm. Am Folgetag kam es beim Öffnen eines Briefes in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm zu einer Explosion mit drei Verletzten. Ein drittes Paket, das an den Babynahrun­gsherstell­er Hipp adressiert war, wurde in einem Verteilzen­trum am Flughafen München abgefangen und entschärft.

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