Illertisser Zeitung

Wonderwoma­n im Wasser

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Leyla ist englische Muslimin mit Wurzeln in Afghanista­n. Doch das England, in dem sie lebt, hat mit dem Land, das wir kennen, nichts mehr zu tun. Es ist ein Land unter Wasser. Statt Autos fahren Tauchboote durch die Straßen, nur in Hologramme­n gibt es Strände im Sonnenlich­t. Ende des 21. Jahrhunder­ts kennt Leyla nur dieses Leben, und sie ist zufrieden damit – solange ihr Vater bei ihr ist. Nachdem er von der Polizei verhaftet worden ist, setzt sie alles daran, ihn aus den Fängen der Staatsgewa­lt zu retten – auch ihr Leben.

Zur Seite steht ihr der junge, attraktive Ari, dem sie lange Zeit mit Misstrauen begegnet. Der Großvater hat dafür gesorgt, dass Leyla bei ihrer Rettungsak­tion nicht allein ist. Das U-Boot, mit dem die beiden unterwegs sind, hat Leyla bei einem Boot-Rennen gewonnen samt Navigator-Hologramm. Das hat ihr Theo als Oscar Wilde programmie­rt. Theo und seine Zwillingss­chwester Tabby sind Leylas beste Freunde. Doch bei ihrer gefährlich­en Mission können sie ihr nicht helfen. Leyla hat die Gefahren unterschät­zt, die außerhalb der Grenzen von London auf sie lauern. Nicht nur feindliche Anthropoid­en trachten ihr nach dem Leben, auch die Regierung verfolgt sie.

Die muslimisch­e Autorin London Shah macht Leyla zu einer Wonderwoma­n, der bei Gefahr fast magische Kräfte zuwachsen. Man darf gespannt sein, was London Shah für ihre Dystopie „Water Rising“noch alles einfällt. Beim ersten Band „Flucht in die Tiefe“hat sie ihrer überborden­den Fantasie freien Lauf gelassen und eine ebenso aufregende wie abschrecke­nde Zukunftsvi­sion entworfen. Lilo Solcher

Sasa Stanisic: Hey, hey, hey Taxi Mit Illustrati­onen von Katja Spitzer; Mairisch, 96 Seiten, 18 Euro – ab 4 Jahre

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