Illertisser Zeitung

CSU verliert stark an Rückhalt

Auch die Zustimmung für Söder bröckelt

- VON ULI BACHMEIER UND FABIAN KLUGE

München Diese Umfrage ist für die CSU eine Klatsche: Wäre am Sonntag Landtagswa­hl, würden nur noch 41,6 Prozent der Bayern ihr Kreuz bei der Partei von Ministerpr­äsident Markus Söder setzen. Das ist das Ergebnis einer repräsenta­tiven Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Civey für unsere Redaktion. Auch wenn die Zahl im Vergleich zu anderen Parteien hoch ist, bedeutet sie für die Christsozi­alen, dass sie erstmals seit rund einem Jahr die absolute Mehrheit verlieren würden. Mitten in der Masken-Affäre um Georg Nüßlein büßt die CSU im Vergleich zu unserer letzten Auswertung vor einem Monat knapp fünf Prozentpun­kte ein. Einen größeren Einbruch erlebten die Christsozi­alen zuletzt im Oktober 2017.

Einen klaren Gewinner unter den anderen Parteien gibt es nicht. Vom Einbruch der CSU profitiert am ehesten die SPD. Sie steht aktuell bei 10,2 Prozent und konnte damit im Vergleich zum Februar um 1,5 Prozentpun­kte zulegen. Zweitstärk­ste Kraft in Bayern bleiben die Grünen, die auf 19,5 Prozent (plus 0,3 Prozent) kämen.

Nicht nur für die CSU geht es bergab, sondern auch für Ministerpr­äsident Markus Söder. Erstmals seit Sommer 2019 sind im Freistaat mehr Menschen mit seiner Arbeit unzufriede­n (46,5 Prozent) als zufrieden (43,8 Prozent). Rund jeder zehnte Befragte ist unentschie­den. Zum Vergleich: Mitte April 2020, zu Beginn der Corona-Hochphase, kam der Ministerpr­äsident auf Zustimmung­swerte von 71,1 Prozent.

In der Partei kommentier­t man den Umschwung bei den Wählern zurückhalt­end. „Natürlich ziehen Georg Nüßlein und die MaskenAffä­re uns runter“, sagt Generalsek­retär Markus Blume. „Die Gesamtstim­mung im Bund tut ihr Übriges. Dennoch steht die CSU besser da als jede andere Partei in Deutschlan­d. Für uns sind diese Werte nur eine Momentaufn­ahme.“

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