Die Fastenzeit vergangenes Jahr war leichter
Dietenheim So richtig toll hat die Woche für Anton nicht angefangen. Wie viele andere hatte der 14-Jährige am Montag seinen ersten Schultag nach langer, langer Zeit des Distanzunterrichts. Und der war ganz schön anstrengend. Dafür sind die Aussichten für das Wochenende deutlich besser: Denn dann läuft die nächste Folge der Fernsehshow „The Voice Kids“. Und Anton Welsch aus Dietenheim wird sich selbst zusammen mit Millionen Zuschauern dabei zusehen, wie er sich bei den Blind Auditions geschlagen hat.
Den Traum, in der Sendung mitzumachen, hatte Anton schon länger. „Ich habe jetzt meine letzte Chance genutzt“, sagt er. Denn am kommenden Montag feiert er seinen 15. Geburtstag – für eine nächste Staffel im kommenden Jahr wäre er dann schon zu alt. Die Talents, wie die Teilnehmer in der Sendung genannt werden, dürfen bei der Juniorvariante von „The Voice“ihren 16. Geburtstag noch nicht gefeiert haben.
Also fuhr er nach Frankfurt, wo das Casting stattfand. Hier trafen Gesangsexperten eine Vorauswahl, wer in die Sendung kommen darf. Antons Mutter Melanie findet es gut, wie sorgfältig dabei mit den Kindern und Jugendlichen umgegangen wird.
„Schon allein für die Blind Auditions ausgewählt zu werden, ist eine tolle Sache.“Nur Nachwuchssänger, die wirklich etwas können, kommen weiter. Anders als in anderen Fernsehshows, wo es mehr darum geht, das Publikum mit schrägen Tönen und Auftritten zu unterhalten, als wirkliche Gesangstalente zu finden.
Beim Casting setzte Anton auf Elton John, unter anderem überzeugte er mit „Don’t Let the Sun Go down on Me“. Für die Blind Audition hat sich Anton „You Will Be Found“ausgesucht – eine Ballade aus dem Musical „Dear Evan Hansen“. Eine Version des Songs, bei der er sich selbst am Klavier begleitet, gibt es auch auf seinem Instagram-Kanal zum Nachhören. Mit Musicals hat der junge Sänger schon Erfahrung: In „Paul – Das Musical“an der Illertisser Realschule war er vor zwei Jahren der Hauptdarsteller.
Überhaupt habe Anton schon von klein auf begeistert gesungen, erzählt seine Mutter. Das war schon im Kindergarten so. Und die Leidenschaft für die Musik ist weitergewachsen. Seit einem Jahr spielt er Klavier, hat sich auch die ersten Gitarrengriffe beigebracht. Eine Gesangslehrerin unterstützt ihn ebenfalls bei seinem großen Traum, Sänger zu werden. Ihr wichtigster Tipp für den Auftritt bei „The Voice Kids“? „Ich soll ich selbst bleiben“, sagt Anton. Für den fast 15-Jährigen gar kein Problem. Denn inzwischen drückt er sich auch als Songwriter in seinen eigenen Liedern aus. „Am besten kann ich darüber schreiben, was ich selbst erlebt habe, auf was ich stolz bin.“
Deswegen entstehen die meisten Songs auch auf Deutsch. Hier könne er sich einfach besser ausdrücken als auf Englisch. Wincent Weiss, einen der Coaches bei The Voice Kids, nennt Anton Welsch dabei als Vorbild. Besonders beeinflussen ihn aber Elton John und Freddy Mercury. Wie es für ihn in der Sendung am Samstag ausgeht, darf der Dietenheimer natürlich noch nicht verraten. Welchen Coach er im Vorfeld als Favoriten hatte, aber natürlich schon: „Alvaro Soler stand auf Platz eins“, sagt Anton. Das war ein Tipp seiner Mutter Melanie gewesen, die den Sänger einfach sympathisch findet. Aber auch die anderen Coaches in der Juryfindet Anton richtig gut.
Egal, wie es am Samstag in der Sendung für ihn ausgeht: An seiner Musikkarriere will der knapp 15-Jährige auf jeden Fall weiterbasteln. Zum Geburtstag hat er sich Zeit in einem Studio gewünscht, um seine eigene Musik aufzunehmen – die bekommt er auch. Und wenn es mit der Musik allein doch nicht klappen sollte, hat Anton Welsch auch schon einen Plan B: „Dann würde ich gerne Polizist werden.“
Noch nie hat mich ein Fastenvorhaben so sehr auf die Probe gestellt wie dieses: Von Fasching bis Ostern wollte ich heuer meinen Social-Media-Konsum einschränken. Vergangenes Jahr hab ich auf Fleisch verzichtet und schnell festgestellt: Das geht für mich, als eigentlich bekennende Fleischliebhaberin, überraschend einfach. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich nicht ein einziges Mal geschummelt. Heuer gibt es zwar auch
Phasen, in denen es gut läuft, grundsätzlich tue ich mich aber deutlich schwerer. Das mag daran liegen, dass sich Instagram und Co. nicht so leicht durch etwas anderes ersetzen lassen. Statt einem Wurstbrot konnte ich ganz einfach eins mit Käse belegen. Statt Spaghetti Bolognese gab es Penne mit Gemüseratatouille.
Außerdem habe ich mein Smartphone ohnehin ständig bei mir. Das geht auch nicht anders, schließlich arbeite ich viel im Homeoffice, wo ich es zum Telefonieren einfach brauche. Ich gehöre schon zu der Generation, die sich nach dem Auszug bei den Eltern gar kein Festnetztelefon mehr zulegt. So wird das Handy zum dauerhaften Verführer – quasi so, als ob ich in der vergangenen Fastenzeit immer eine Packung Salamisticks in der Handtasche gehabt hätte. Ich bin sicher, dem hätte ich auch keine 40 Tage widerstehen können.
Aber die Routinen rund ums Smartphone sind schwer zu durchbrechen. Mich juckt es in den Fingern, morgens nach dem Aufstehen einmal durch Twitter zu scrollen – gucken was es Neues gibt in der Welt. Man will schließlich auf dem Laufenden bleiben, keinen Skandal und keine Debatte verpassen.
Obwohl: Wäre das denn so schlimm? Wichtige Dinge bekomme ich auch im Radio mit oder spätestens bei der Arbeit, wo ich doch regelmäßig einen Blick auf unsere Homepage werfe.
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