Illertisser Zeitung

„Kunst trotz(t) Corona“im Haus der Begegnung

Ausstellun­g Krisenkuns­t zwischen Sorge, Glaube und Hoffnung: Im Weißenhorn­er Haus der Begegnung St. Claret haben Künstler – ob Profi oder Laie – bald die Chance, ihre Werke zur Pandemie zu zeigen. Wie man sich bewerben kann

- VON VERONIKA LINTNER

Weißenhorn In anderen Zeiten tummeln sich hier Schulklass­en, junge Menschen bringen Leben in die Flure und Säle im Claretiner-Kolleg. Auch Arbeitsgru­ppen diskutiere­n in den Tagungsräu­men, Workshops, Lehrgänge, Besinnungs­tage finden im Haus der Begegnung in Weißenhorn statt. Doch die Begegnunge­n sind selten geworden. Der Betrieb im Haus ruht schon seit langen Monaten – und das soll sich bald ändern. Das Leitungste­am von St. Claret, einem Bildungsha­us der Diözese Augsburg, will der Kunst einen Platz in der Pandemie bieten. Kreative aller Sparten, vor allem aus der Region, sollen hier bald die Chance haben, Werke zu präsentier­en. Für eine facettenre­iche Ausstellun­g können sie sich bewerben. Titel: „Kunst trotz(t) Corona“. Vom 7. Mai bis zum 4. Juni sollen die Kunstwerke dann in den Räumen von St. Claret zu bestaunen sein. Werke, die sich mit dem Virus und all seiner Wucht und Wirkung auseinande­rsetzen.

Fotografie, Malerei, Poesie, Skulpturen, alles ist erlaubt und jeder kann sich bewerben. Nur zwei Bedingunge­n stellt das Team des Hauses: Die Corona-Zeit muss sich im Werk spiegeln – und beweglich sollten die Kunststück­e sein. „Es geht darum, den eigenen Erlebnisse­n in der Pandemie kreativ Ausdruck zu verleihen“, erklärt Bernhard Lämmle, Leiter und Bildungsbe­auftragter

Bernhard Lämmle im Haus der Begegnung. „Das Wichtigste ist für uns also: Passt die Kunst zum Thema? Kann man erkennen und erfühlen, ob diese Krisenzeit der Impuls für das Werk war?“Kunst zwischen Hoffnung und Glaube, Sorge und Isolation, die von Krankheit und Tod erzählt, oder auch von Lichtblick­en und Solidaritä­t: Einen Monat Zeit haben die Künstler, um an ihrer Interpreta­tion der Pandemiege­fühle zu feilen. Am 24. April, von 13 Uhr bis 15 Uhr nimmt das Haus St. Claret dann die Werke als Bewerbung entgegen.

„Gerade haben wir hier keine Übernachtu­ngen im Haus, wir selbst befinden uns in Kurzarbeit. Und trotzdem möchten wir natürlich unsere Kreativitä­t einbringen“, erklärt Lämmle. Kunst habe, auch schon vor Corona, immer wieder Platz in St. Claret gehabt, in Ausstellun­gen. „Wir haben die Idee diesmal sehr breit angelegt. Unser Aufruf richtet sich an hauptberuf­liche Künstler, aber auch an semiprofes­sionelle und an Hobby-Kreative. Natürlich mit einem gewissen Anspruch.“Manchen Künstler habe er auch persönlich einen kleinen Wink gegeben, sie auf die Chance aufmerksam gemacht, erzählt der Leiter des Hauses. Und das Interesse sei groß.

Den ganzen Claret-Saal, in dem sonst Gottesdien­ste, Meditation­en und Begegnunge­n stattfinde­n, soll Corona-Kunst füllen. Falls aber die Künstler mehr Werke anbieten, als der Raum mit seinen 190 Quadratmet­ern fassen kann, dann wird eine Expertin einen Blick auf die Bewerbunge­n werfen – gemeinsam mit dem Team des Hauses. Die Malerin Regina Fahrenscho­n hilft bei der Organisati­on und in der Auswahl für „Kunst trotz(t) Corona“.

Lämmle sagt: „Ich bin überzeugt, dass Künstler ein besonderes Sensorium haben für die besonderen, extremen Seiten des Lebens. Sowohl für das außergewöh­nlich Schöne wie für schwere Situatione­n.“Er wünscht sich eine Ausstellun­g, die auch Hoffnung schafft, von der sich Menschen beeindruck­en lassen können. Bis zur Eröffnung vergehen noch Wochen, für den 7. Mai kündigt das Haus der Begegnung aber sogar eine Vernissage an. Unter Vorbehalt. Die Corona-Inzidenzwe­rte steigen wieder, Prognosen bleiben unsicher. Lämmle erklärt: „Ganz absagen werden wir die Ausstellun­g nicht. Zu Verschiebu­ngen könnte es aber eventuell kommen.“

Infos unter www.hdb weissenhor­n.de.

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 ?? Fotos: Alexander Kaya (Archivbild, Haus der Begegnung: ?? Malerei, Poesie, Fotokunst: Im Haus der Begegnung, St. Claret in Weißenhorn soll die Kunst Einzug halten für eine bunte Ausstellun­g. Bernhard Lämmle, Bildungsbe­auftragter und Hausleiter in St. Claret, hatte mit seinen Mitarbeite­rn die Idee für die Ausstellun­g „Kunst trotz Corona“.
Fotos: Alexander Kaya (Archivbild, Haus der Begegnung: Malerei, Poesie, Fotokunst: Im Haus der Begegnung, St. Claret in Weißenhorn soll die Kunst Einzug halten für eine bunte Ausstellun­g. Bernhard Lämmle, Bildungsbe­auftragter und Hausleiter in St. Claret, hatte mit seinen Mitarbeite­rn die Idee für die Ausstellun­g „Kunst trotz Corona“.
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