Wie soll sich Weißenhorn weiterentwickeln?
Bauen Mit einem neuen Flächennutzungsplan will die Stadt rund 15 Jahre in die Zukunft blicken. Welche Entwicklungsmöglichkeiten sie hat
Weißenhorn Die Stadt Weißenhorn will ihren Flächennutzungsplan erneuern – darauf einigte sich kürzlich der Stadtentwicklungsausschuss. Nach dem einstimmigen Beschluss will die Verwaltung das aufwendige Planungsprojekt im nächsten halben Jahr vorbereiten. Bei diesem Projekt wird festgelegt, wie sich die Kommune in den nächsten Jahren weiterentwickeln soll.
Der aktuelle Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 2006, seither habe sich die Stadt stark gewandelt, so die stellvertretende Stadtbaumeisterin Sabine Miller. Der alte Plan sei nun an seinen Grenzen angekommen, „irgendwann reichen Änderungen nicht mehr aus“. Mit dem neuen Planwerk blicke die Stadt circa 15 Jahre in die Zukunft. Die im Verlauf des ISEK-Planverfahrens gefassten Schwerpunkte würden auch beim neuen Flächennutzungsplan helfen, erklärte die Architektin.
Nun gehe es darum, sowohl den aktuellen Zustand als auch die Zukunftsvisionen zu benennen. Unterschiedlichste Themen, von Naherholung und Umweltschutz über Wohnen bis zu historischen Bauten, Wasserkonzept und Industriegebieten müssen dabei bedacht werden. Mit dem Bevölkerungswachstum müsse auch die Infrastruktur mithalten und es gelte, sich mehr auf die Nachverdichtung zu konzentrieren als bisher, so Miller. Zudem wachse die Zahl der Pendler stetig. Fünf bis zehn Jahre dauere es wohl, bis der neue Plan in Kraft treten kann. „Der Beschluss schafft die Grundlage, dass wir uns als innovative Wohlfühlstadt weiterentwickeln“, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt.
Das war einigen der Räte aber doch zu lang. „10 Jahre sollten es nicht sein“, meinte Herbert Richter (SPD), sonst sei der Plan schon fast wieder überholt, wenn er gilt. Bis zum Sommer 2024 solle der Flächennutzungsplan erarbeitet sein. Es sei aber richtig, den Prozess neu anzustoßen, schließlich gebe es neue
Herausforderungen. Auch Ulrich Hoffmann (ÖDP) stimmte zu. Es müsse besonderer Wert auf Wohnungen für Familien mit kleinerem Geldbeutel gelegt werden, betonte er. Auch könnten innovative und nachhaltige Bauformen Eingang finden. „Dringend erforderlich“fand die Neufassung Jürgen Bischoff WÜW. Die Festlegungen aus dem ISEK könne den Prozess sicher beschleunigen. Nach ersten Vorbereitungen durch die Verwaltung soll noch in diesem Jahr ein Planungsbüro mit dem Projekt beauftragt werden.