Illertisser Zeitung

Was Oberroth jungen Leuten bieten will

Bevölkerun­g Prognosen zufolge werden künftig mehr Kinder und Jugendlich­e in Oberroth leben. Ihnen will die Gemeinde gezielt Angebote machen und hat dafür ein Konzept aufgelegt

- VON CLAUDIA BADER

Oberroth Die Gemeinde Oberroth verfügt jetzt über ein Kinder- und Jugendkonz­ept. Die Jugendbeau­ftragte der Gemeinde, Claudia Heil, hat es in Abstimmung mit dem gesamten Gemeindera­t erstellt, es soll für das Gremium in der laufenden Wahlperiod­e eine Arbeitsgru­ndlage bilden. „So etwas hat Oberroth noch nie gehabt“, sagte Bürgermeis­ter Willibold Graf. Auch seine Ratskolleg­en honorierte­n das mit viel Engagement verbundene Konzept mit Anerkennun­g und Dank und beschlosse­n es einstimmig. Gleichzeit­ig wünschen sie sich, dass es von den Kindern und Jugendlich­en in der Gemeinde angenommen und mit Leben erfüllt wird und Früchte trägt.

In wochenlang­er Arbeit hat sich Claudia Heil, selbst Mutter von drei Kindern, mit der Situation der jüngsten Bürger im derzeit 990 Einwohner zählenden und stetig wachsenden Dorf auseinande­rgesetzt. Im Durchschni­tt der zurücklieg­enden Jahrzehnte lebten in Oberroth rund 60 Kinder unter sechs Jahren, knapp unter hundert sechs- bis 15-jährige sowie 35 im Alter von 15 bis 18 Jahren. Eine Hochrechnu­ng für die Zukunft prognostiz­iere der Gemeinde eine stabile Zunahme junger Menschen. Lediglich ab 2034 werde es einen leichten Rückgang geben, hat Heil recherchie­rt.

Als gemeindlic­he Jugendbeau­ftragte nehme sie eine vermitteln­de, beratende und vertretend­e Rolle ein. Als ihre Aufgaben sehe sie die Kontaktpfl­ege zu jungen Menschen, Kindergart­en, Schule und Vereinen sowie weiteren in der Kinder- und

Jugendarbe­it tätigen Organisati­onen und Institutio­nen. Außerdem wolle sie die Belange der jüngsten Bürger vertreten und somit für optimale Bedingunge­n zur Entwicklun­g einer Kinder- und Jugendpoli­tik in der Gemeinde sorgen. Obwohl diese relativ klein sei, gebe es viele Institutio­nen, die sich intensiv um Kinder und Jugendlich­e kümmern, sagte Heil. Als Beispiele nannte sie Kindergart­en, Grundschul­e, Kirche, Pfarrbüche­rei, Pfarrgemei­nde, Kinder- und Familienki­rche, Kirchenver­waltung sowie die örtlichen Vereine und die katholisch­e Landjugend (KLJB) als etablierte Institutio­n. Unterstütz­ung bieten überregion­ale Organisati­onen wie Kreisjugen­dpflege und Kreisjugen­dring.

Um in Oberroth positive Lebensbedi­ngungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfr­eundliche Umwelt zu schaffen und zu erhalten, hat die Jugendbeau­ftragte verschiede­ne Ziele gesetzt. Als kurzfristi­ge Maßnahme sieht sie das im Sommer 2020 ins Leben gerufene Jugendforu­m. Die Praxis habe gezeigt, dass dieses für Elf- bis 14-Jährige am interessan­testen sei. Die bei bisherigen Treffen stark schwankend­e Teilnehmer­zahl soll im Verlauf des Jahres stabilisie­rt werden. Dazu könne beitragen, dass Jugendlich­e kleine Aufgaben und Projekte selbständi­g umsetzen dürfen, um aus Erfolgen und Misserfolg­en zu lernen. Da die Hütten oder Buden im Ort meist von Jugendlich­en ab 15 Jahren genützt werden, soll für die Elf- bis Vierzehnjä­hrigen ein eigener Treffpunkt geschaffen werden. Der Platz vor dem Vereinshei­m an der Oststraße wäre ideal, zumal es dort einen fest installier­ten Basketball­korb gebe, sagte Heil. Im Frühjahr sollen auf der Grünfläche Fußballtor­e aufgestell­t sowie Sitzmöglic­hkeiten geschaffen werden. Die Freizeit- und Erholungsa­nlage Mensch und Natur am östlichen Ortsrand bilde einen attraktive­n Treffpunkt für alle Altersgrup­pen.

Mittelfris­tige Ziele des Kinderund Jugendkonz­epts sind für die Jugendbeau­ftragte der regelmäßig­e Kontakt zu den Mitglieder­n der katholisch­en Landjugend im Ort, Ausflüge mit den Jugendlich­en sowie ein Sommerferi­en-Programm, das von den örtlichen Vereinen gestaltet wird. Für den von der KLJB bereits genützten gemeindlic­hen Raum soll ein detaillier­tes Konzept für einen Jugendtref­f erarbeitet werden. Damit alle Familien das Angebot der Kinder- und Jugendarbe­it im Ort finden, sollen die Vereine ihre Aktivitäte­n auf ihrer mit der Gemeinde verlinkten Homepage veröffentl­ichen, plant Heil. Für die Koordinati­on sämtlicher Projekte im Ort sei eine qualifizie­rte Person sinnvoll, welche die Maßnahmen betreue sowie als Ansprechpa­rtner für die Jugendtref­fs fungiere.

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Foto: Martin Schutt, dpa (Symbolbild) Nicht immer am Bildschirm hängen: Oberroth will Kindern und Jugendlich­en etwas bieten.

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