Illertisser Zeitung

Wie in den Kirchen Ostern gefeiert wird

Glaube Im Vorjahr durften die Menschen wegen Corona nicht in die Gotteshäus­er. Heuer sieht das zwar anders aus – Beschränku­ngen gibt es aber trotzdem. Was die Pfarreieng­emeinschaf­ten in Illertisse­n und Umgebung planen

- VON ZITA SCHMID

Illertisse­n Das Deckblatt zum Osterheft der Pfarreieng­emeinschaf­t Altenstadt ist von Kinderhand gemalt. Sonne, Regenbogen, Blumen und Hase: ein buntes, fröhliches Bild. Das wichtigste Symbol der Christenhe­it, ein Kreuz, bildet die Mitte des kleinen Kunstwerks. Das bevorstehe­nde Osterfest ist für die Christen auch ein Fest der Freude und Anlass, gemeinsam zu feiern. Anderes als im vergangene­n Jahr können heuer wieder gemeinsame Ostergotte­sdienste stattfinde­n. Diese zwar mit Beschränku­ngen, aber auch mit so manchen neuen und vielverspr­echenden Ideen.

Vor einem Jahr war es zu Ostern still und leer in den Kirchen. Allenfalls Online-Gottesdien­st wurden von dort übertragen. „Es war fast schon ein traumatisc­hes Erlebnis, das zentrale Fest des christlich­en Glaubens nicht feiern zu können“, erinnert sich Martin Straub, Dekan und Pfarrer in Vöhringen, an das Osterfest 2020. Heuer dürfen nach derzeitige­m Stand wieder PräsenzGot­tesdienste stattfinde­n. Seit etwa einem Dreivierte­ljahr gelte in den Kirchen ein bereits „eingespiel­tes Hygienekon­zept“und die Kirchenbes­ucher seien darauf eingestell­t, erklärt dazu Straub. Deshalb herrsche schon eine „gewisse Sicherheit, dass mit den bewährten Hygienemaß­nahmen Ostern schön und gut gefeiert werden kann“. „Die Vorfreude ist groß“, so der Dekan.

Ermutigt durch die Weihnachts­gottesdien­ste 2020 und das damalige Hygienekon­zept könne man an diese „guten Erfahrunge­n anknüpfen“, sagt auch Pfarrer Thomas Brom aus Babenhause­n. In seiner Pfarreieng­emeinschaf­t werden in der Karwoche und zu Ostern mehrere Gottesdien­ste angeboten. In den Pfarrkirch­en, aber auch unter freiem Himmel. So ist beispielsw­eise geplant, den Palmsonnta­g im Schlossgar­ten des Fürstliche­n Hauses Fugger zu feiern. Am Karsamstag laden die Pfarreien Babenhause­n und Kettershau­sen Kinder und Familien jeweils zu einer Open-Air-Auferstehu­ngsfeier ein, die von den örtlichen Familiengo­ttesdienst­teams mitgestalt­et werden.

„Wir haben das Angebot an Gottesdien­sten für Ostern erhöht, so dass möglichst viele die Möglichkei­t haben, einen Gottesdien­st zu besuchen“, informiert Christine Birle, pastorale Mitarbeite­rin in der Pfarreieng­emeinschaf­t Buch-Obenhausen über das dortige Oster-Konzept. Es sei eine große Herausford­erung, die musikalisc­he Gestaltung von

Ostern zu stemmen, da ja nach wie vor kein Gemeindege­sang zugelassen ist. „Aber es ist richtig schön zu sehen, wie sich die einzelnen Pfarreien da ins Zeug legen, damit für die Ostergotte­sdienste ein würdiger Rahmen geschaffen wird“, meint Birle.

Da die Personenan­zahl zu den Gottesdien­sten begrenzt wird, ist in

manchen Orten eine Anmeldung erforderli­ch. So in der Pfarreieng­emeinschaf­t Illertisse­n. Außer einer zusätzlich­en Abendmahlm­esse am Gründonner­stag in Jedesheim wird das Angebot von Gottesdien­sten nicht erhöht, teilt Pfarrer Andreas Specker mit. Auf der Homepage der Pfarreieng­emeinschaf­t finden Interessie­rte ein zusätzlich­es Youtube

Angebot und zudem ein umfangreic­hes Angebot für Familien. In der Reihe unter dem Titel „Mein Weg zu Jesus“gibt es hier für Familien Gestaltung­svorschläg­e sowie Termine für Gottesdien­ste, für Feiern mit Osterfeuer und auch für einen Osterlauf. In den Familienec­ken der Kirchen finden die Kinder für jeden Tag passende Bastelvorl­agen.

Auch die evangelisc­he Kirchengem­einde Illertisse­n ist heuer online präsent. „Im Leben läuft nicht alles glatt“heißt der Titel der Reihe von vier digitalen Passionsgo­ttesdienst­en, die immer mittwochs um 19 Uhr starten. Den Link hierzu findet man in der Homepage der Kirchengem­einde. Die Online-Aktion endet mit dem Ostergotte­sdienst am Ostersonnt­ag. Wie Pfarrer HansJoachi­m Scharrer erklärt, ist dieses neue digitale Angebot unabhängig von den Präsenzgot­tesdienste­n, die in gewohntem Umfang stattfinde­n, als ergänzende­s Angebot gedacht.

In der evangelisc­hen Kirchengem­einde Vöhringen gibt es die Überlegung, anstelle von mehr Gottesdien­sten die Ostergotte­sdienste vielleicht ins Freie zu verlegen. Laut Pfarrer Jochen Teuffel so jedenfalls der Oster-Frühgottes­dienst um sechs Uhr auf dem Vöhringer Friedhof. Zu den coronabedi­ngten Projekten in der Kirchengem­einde gehört auch ein Osterweg für Kinder und deren Familien.

Mit mehreren Osterlicht­feiern im Freien oder auch einem Rasselgott­esdienst, bei denen die Kinder mit ihrem mitgebrach­ten Utensilien Musik machen, wurde in der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t Altenstadt für Familien ein komplett neues Programm auf die Beine gestellt, erzählt die pastorale Mitarbeite­rin Christine Schneider.

Auch das Osterheft ist neu. Kinder haben jeweils einen Teil der Ostergesch­ichte gemalt. Ab Palmsonnta­g liegen die Hefte in den Kirchen aus. Auch auf neuen Stationenw­egen, können die Bilder bewundert werden. In Illereiche­n wird dabei die alte, oft vergessene Pestkapell­e ins Geschehen eingebunde­n. Denn das Mesnerteam hat das idyllisch gelegene Kirchlein als Start für diese Aktion ausgesucht.

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Foto: Zita Schmid Osterkerze­n werden in den Kirchen im Dekanat Neu Ulm auch dieses Jahr entzündet. Doch die Feiern in den Kirchen finden anders als gewohnt statt.

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